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News in Dancing Shoes: Das Faschingswochenende ist der Höhepunkt für viele Showtanzgruppen


Geschichten tanzen - das ist das Ziel vieler Showtanzgruppen im Fasching. Dream Dance aus Landshut erzählt dieses Jahr Nachrichten.

Geschichten tanzen - das ist das Ziel vieler Showtanzgruppen im Fasching. Dream Dance aus Landshut erzählt dieses Jahr Nachrichten.

Ein Leben ohne Showtanz - das kann sich Stefanie Bäuml (22) aus Rottenburg nicht vorstellen. Für ihre Gruppe Dream Dance aus Landshut und für viele andere Showtanzgruppen in der Region ist der Höhepunkt des Jahres das Faschingswochenende.

Glitzernde Kostüme, waghalsige Akrobatik, mitreißende Popmusik - das zeichnet den Showtanz aus und macht ihn zu einem schweißtreibenden Sport. Showtanzgruppen gibt es in der Region inzwischen viele. Mehr oder weniger viel Körperbeherrschung und Dehnbarkeit sind dafür nötig, vor allem aber Lust an der Bewegung. Neben Auftritten in Ballsälen absolvieren viele Gruppen den Sport deshalb auch auf Wettkampfebene und messen sich bei bayerischen und deutschen Meisterschaften im Garde- und Showtanz mit den anderen Gruppen.

Stefanie Bäuml hat die Liebe zum Tanz schon als kleines Kind entdeckt. "Vier oder fünf Jahre alt war ich da", sagt sie. Nach dem Kinderturnen war sie Mitglied der Tanzmäuse und später der Jazz-Gruppe - alles unter dem Dach der Turngemeinde Landshut, zu deren Tanzabteilung auch die Showtanzgruppe Dream Dance gehört. Dort tanzt die 22-Jährige nun seit neun Jahren - zuerst in der Nachwuchsformation, inzwischen in der Nachfolgeformation. Die Gruppe gibt es seit 17 Jahren.

Am Tanzen in der Gruppe gefällt ihr besonders die Gemeinschaft mit den anderen Mädchen. Das würde ihr beim Paartanz zu zweit fehlen.

Mehrmals pro Woche Training, fast das ganze Jahr

Dreimal pro Woche nimmt sie für ihr Hobby den Weg von ihrem Wohnort Rottenburg nach Landshut in Kauf. Zweimal tanzt sie selbst, einmal trainiert sie die Nachwuchsformation. Wobei die Übergänge zwischen den beiden Gruppen fließend sind und von den Jüngeren schon einige in ihrer Gruppe mittanzen. "Wir trainieren fast das ganze Jahr", sagt Stefanie, angesprochen auf die Vorbereitungen für die anstehende Faschingszeit. Spätestens nach den Sommerferien geht es richtig los. Dann wird das neue Programm einstudiert. Zu dessen erster Präsentation gibt es einen Premieren-Abend. Der findet in der Turngemeinde statt. Eingeladen sind Freunde und Familie, bei denen die Wirkung des neuen Programms dann erstmals getestet wird.

In diesem Jahr lautet das Thema des Programms "News in dancing shoes". Erzählt werden Geschichten aus der Tagesschau oder aus dem Radio, wie man sie täglich hört oder sieht. Dabei stellen sich die Mädchen vor, wie es zu einem tanzenden Aufruhr in einem Altenheim kommt oder wie ein Flashmob auf der Straße für Aufsehen sorgt und es so in die Nachrichten schafft. Damit hat die Gruppe - ob beabsichtigt oder nicht - ganz nebenbei auch noch den Nerv der Zeit getroffen, denn die Bedeutung und der Wert von Nachrichten sind ja gerade in aller Munde.

Schöner Stress in der Faschings-Zeit

Ausgedacht hat sich die Geschichte Trainerin Monika Berg, die selbst mittanzt. "Sie ist auch für die Choreografie zuständig", erzählt Stefanie Bäuml. Bücher gebe es dafür keine. "Das muss man sich alles selbst überlegen." Monika habe schon jede Menge Erfahrung. Die passenden Kostüme - bis zu fünf für das ganze Programm - wurden von Monika Bergs Mutter selbst genäht.

Ob der bevorstehende Fasching sehr stressig wird? "Na ja", sagt Stefanie, "ein bisschen schon". Aber das sei ja ein schöner Stress. Oft heißt es da in der Faschingssaison: raus aus den Klamotten, rein ins Auto, weiter zur nächsten Aufführung. Bis zu drei am Abend könnten das werden. "Aber es macht ja Spaß", sagt die Tänzerin. Ab und an wird danach auch noch mitgefeiert. Verkleiden muss sich Stefanie dafür dann nicht mehr, sie ist ja bereits im Kostüm. Oder die Gruppe feiert woanders weiter. Manchmal aber auch nicht.

Muss man für dieses Hobby den Fasching mögen? "Also ich mag Fasching ganz gerne", sagt die 22-Jährige. Am Rosenmontag hat sich Stefanie Bäuml freigenommen. Sie arbeitet als Physiotherapeutin. Auf dem Höhepunkt des Faschings ist ihre Gruppe für Auftritte gebucht. Am Sonntag davor sind Dream Dance beim Faschingsumzug in Landshut mit von der Partie. Bis zu welchem Alter kann man Showtanz eigentlich machen? "Es gibt keine Altersbegrenzung. Und ich kann mir im Moment auch kein Ende vorstellen", antwortet Stefanie. "Tanzen befreit", sagt sie weiter. Man müsse an nichts denken, die Probleme seien in dieser Zeit weit weg. "Und die Zuschauer kann man in eine Welt mitnehmen, in der sie ein klein wenig verzaubert werden."

Die Showtanzgruppe Dream Dance ist immer auf der Suche nach Nachwuchs. Wenn du Lust hast, mitzutanzen, melde dich bei Trainerin Monika Berg unter der Nummer 0871-63836 oder per E-Mail an monikaberg2@t-online.de

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Zweimal pro Woche trainiert die Gruppe in den Räumen der Turngemeinde Landshut.

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Stefanie Bäuml ist eine von 14 Tänzerinnen.