Kundgebung in der Altstadt

Landshuter Ukrainer flehen um Hilfe für ihre Heimat


Svetlana Schubert (3.v.r.) hatte zu der Kundgebung vor der Martinskirche eingeladen. Etwa 20 Ukrainer, Belarussen und Georgier waren ihrem Aufruf am Donnerstag gefolgt.

Svetlana Schubert (3.v.r.) hatte zu der Kundgebung vor der Martinskirche eingeladen. Etwa 20 Ukrainer, Belarussen und Georgier waren ihrem Aufruf am Donnerstag gefolgt.

Svetlana Schubert hat sich am Donnerstag einen Blumenkranz ins Haar gesteckt, ihre traditionelle ukrainische Tracht, die Wyschywanka, aus dem Schrank geholt und ein Plakat gebastelt. Darauf schrieb sie in großen Lettern: "Stop Putin Stop War". Etwa 20 Ukrainer, Belarussen und Georgier taten es ihr gleich und stellten sich von 14 bis 16 Uhr vor die Martinskirche. Auf den weiteren Plakaten standen Sätze wie: "Heute Ukraine, morgen Europa", "Putin is Killer", oder "Falls der letzte ukrainische Soldat fällt, wird Putin zu Ihnen kommen!".

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Yuahen Murashka wurde laut eigener Aussage vor 20 Jahren vom pro-russischen Diktator Alexander Lukaschenko aus seinem Heimatland Belarus vertrieben. Murashka ist Teil der belarussichen Union in Deutschland und erklärt sich solidarisch mit den Ukrainern. Das Land sei nur der Start von Putins Expansionsplänen.

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Wehende Fahnen, ernste Mienen: Die Ukrainer fürchten um ihre Heimat und die Sicherheit ihrer Familien dort.

Die Kundgebung soll auf den Krieg im Osten Europas aufmerksam machen, sagte Schubert. Sie ist vor vier Jahren mit ihrem Mann und ihrem Sohn aus der Ukraine nach Landshut gekommen und hofft, "dass Europa zuhört und militärisch hilft". Wie ihre Mitstreiter warnt sie vor einem Dominoeffekt. "Putin hat mit der Ukraine eine Demokratie angegriffen, niemand weiß, wo er stoppt."

Sie habe Angst um ihre Familie, die in Winnyzja im Westen der Ukraine lebt. Erste Raketen hätten dort bereits eine Frau getötet und Dutzende schwer verletzt. "Das ist keine Aggression mehr, die es in den vergangenen acht Jahren war", sagt Schubert. "Das ist jetzt Krieg, es wird viele Tote geben." Europa müsse handeln. Am Samstag soll es eine weitere Kundgebung in der Altstadt geben.