Altlasten im Grundwasser

BMI-Gelände in Landshut: Ergebnisse von erneuter Beprobung liegen vor

Die Belastungssituation bleibt praktisch unverändert. Die Allgemeinverfügung, mit der die Nutzung des Grundwassers im nordöstlichen Bereich des Geländes untersagt wurde, muss nicht ausgeweitet werden.


Die Stadt Landshut hat in Zusammenarbeit mit einem Fachlabor die aktuelle Belastung des Grundwassers mit polychlorierten Bipheny

Die Stadt Landshut hat in Zusammenarbeit mit einem Fachlabor die aktuelle Belastung des Grundwassers mit polychlorierten Biphenylen (PCB) im Abstrom des ehemaligen BMI-Geländes untersucht.

Von Redaktion Landshut Stadt

Die Stadt Landshut hat einer Pressemitteilung zufolge kürzlich in Zusammenarbeit mit einem Fachlabor die aktuelle Belastung des Grundwassers mit polychlorierten Biphenylen (PCB) im Abstrom des ehemaligen BMI-Geländes untersucht. Mittlerweile liegen die Ergebnisse dieser Beprobung vor: Demnach bleibt die Belastungssituation praktisch unverändert, die Grundwasserfahne hat sich "erfreulicherweise nicht ausgedehnt", heißt es.

An den einzelnen Messstellen wurden gegenüber früheren Messungen nur geringfügige Schwankungen festgestellt. Die Allgemeinverfügung, mit der die Stadt die Nutzung des Grundwassers im nordöstlichen Bereich des ehemaligen BMI-Geländes zum Schutz der Anwohner untersagt, muss daher nicht ausgeweitet werden.

Durch den Betrieb eines Herstellers von Kondensatoren, der ehemaligen Firma Roederstein, wurde auf dem später von der Bayerischen Milchindustrie (BMI) genutzten Grundstück an der Klötzlmüllerstraße in den 1960er Jahren eine Boden- und Grundwasserverunreinigung mit PCB verursacht.

Beprobung 2019

Diese wurde mittlerweile vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Altlast im Altlastenkataster verzeichnet. Trotz umfangreicher Sanierungsmaßnahmen, die in der Vergangenheit von der Rechtsnachfolgerin der Verursacherfirma kontinuierlich durchgeführt wurden und bei denen rund 1.100 Kilogramm PCB aus dem Boden entfernt wurden, konnte eine Verfrachtung der Schadstoffe über die Grundwasserpassage in Richtung der nordöstlich gelegenen Grundstücke nicht gänzlich verhindert beziehungsweise beseitigt werden.

Ende 2019 durchgeführte Beprobungen des Grundwassers hatten schließlich unterschiedliche Schadstoffgehalte ergeben. Darüber hatte die Stadt Landshut die Anwohner unverzüglich schriftlich und im Rahmen einer eigens einberufenen Bürgerinformationsveranstaltung in Kenntnis gesetzt.

Wegen der festgestellten PCB-Belastungen musste dann im März 2020 die Nutzung des Grundwassers im nordöstlichen Bereich des BMI-Geländes untersagt werden, um den Gesundheitsschutz der betroffenen Anwohner zu gewährleisten. Die dieser Entscheidung zugrundeliegenden Messwerte wurden daher im Winter 2022 von der Stadt Landshut evaluiert. Hierfür wurden durch Bedienstete der Stadt Landshut Proben aus den verschiedenen Messstellen genommen. Diese Daten wurden nun, im August 2023, erneut überprüft.