Landshut

„Bisher gibt es nur positive Rückmeldungen“

14 Monate Bauzeit: Neustadt-Umgestaltung von der Ursulinenenge bis zur Kirchgasse fertig


Das Areal um das Kriegerdenkmal wirkt jetzt wie ein großer Platz. Die Parkplätze wurden gestrichen, sodass nun auch mehr Platz z

Das Areal um das Kriegerdenkmal wirkt jetzt wie ein großer Platz. Die Parkplätze wurden gestrichen, sodass nun auch mehr Platz zum Wenden vorhanden ist.

Der größte Teil ist geschafft: Die Umgestaltung der Neustadt von der Ursulinenenge bis zur Kirchgasse ist vergangene Woche abgeschlossen worden. Abgesenkte Bordsteine, verbreiterte Gehwege und Multifunktionsflächen haben das Bild der Neustadt verändert. Tiefbauamtsleiter Gerhard Anger ist zufrieden, denn mit den Arbeiten in der Neustadt liegt man sehr gut im Zeitplan. Ein kleines Teilstück rund um die Polizeiinspektion in Richtung Spiegelgasse fehlt noch. Bis Frühjahr 2017 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Erst kam die Verlegung der Fernwärmeleitung, dann die Umgestaltung der Neustadt: Nach insgesamt rund 30 Monaten Bauzeit heißt es jetzt wieder "Freie Fahrt" für Autofahrer. Auch Fußgänger müssen nicht mehr über Behelfsbrücken oder Schotterwege laufen. Während manche Geschäftsleute schon die breiteren Gehwege nutzen, um ihre Waren zu präsentieren, und Gastronomen auf den Gehwegen Tische aufgestellt haben, ist Tiefbauamtsleiter Gerhard Anger noch etwas zurückhaltend: "Fertig sind wir noch nicht." Fahrradständer, Mülleimer, Bänke und Pflanzentröge können erst nächstes Jahr aufgestellt werden. Auch in Richtung Obere Neustadt ist die Umgestaltung noch nicht abgeschlossen.

"Wir sind fertig bis zur Kirchgasse", sagt Anger. Das letzte Teilstück rund um die Polizeiinspektion ist noch in Arbeit, sodass bis einschließlich 15. Dezember in der Neustadt noch gebaut wird. Zwar sind die Fahrbahn und der Gehweg vor der ehemaligen Martinsschule bereits fertig - und auch am Gehweg vor der Polizeiinspektion wird gerade noch gearbeitet -, der Übergang zur Spiegelgasse und die Fahrbahn in der Gasse werden in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr fertiggestellt werden können. Nach einer kleinen witterungsbedingten Pause soll es dann im nächsten Jahr weitergehen. Alle Arbeiten sollen - wenn weiterhin alles nach Plan läuft - im April 2017 endgültig abgeschlossen werden. "Wir liegen aber sehr gut in der Zeit, denn das Ende der Bauarbeiten war für April 2017 geplant", sagt Anger.

Nur rund 25 Parkplätze weniger als bisher

Die Rückmeldungen, die Anger bisher zur Neugestaltung bekommen hat, sind durchweg positiv. Die Geschäftsleute hätten nun erkannt, dass die Umgestaltung eine echte Aufwertung ihres Standorts sei. Die große Angst, dass durch eine Neugestaltung wichtige Parkplätze verlorengehen, sei unbegründet gewesen. Bis auf rund 25 Parkplätze, die der Vergrößerung des Platzes rund um das Kriegerdenkmal und der großzügigeren Bemessung der Parkplätze mit 2,50 Metern zum Opfer fielen, konnten alle Stellplätze erhalten werden. "Insgesamt weniger Parkplätze in der Innenstadt sind es aber nicht, denn wir haben zum Ausgleich in der Freyung insgesamt 80 Parkplätze geschaffen."

Auch den Gastronomen komme die Neugestaltung zugute. Erst durch die verbreiterten Gehwege sei es möglich, dass Lokale jetzt im Außenbereich zusätzliche Stühle aufstellen können. Im heutigen Verkehrssenat wird genau über diese Außenbestuhlung für Gastronomen diskutiert. "Es muss unter anderem die Frage geklärt werden, ob die Stadt Gebühren für die Möblierung verlangen wird und ob diese ausschließlich auf den Multifunktionsstreifen aufgestellt werden darf", sagt Anger. Vom insgesamt vier Meter breiten Gehweg sollten mindestens 2,50 Meter frei bleiben. In kleinen Tischen oder Kleiderständern auf dem Fußgängerweg sieht Anger kein Problem. Geht es aber um eine größere Bestuhlung, sollte diese auf den dafür vorgesehenen Multifunktionsflächen ihren Platz finden. "Wir haben jetzt keine Gehwege mehr, sondern richtige Boulevards zum Flanieren und Einkaufen", sagt Anger - und diese sollen nicht wieder zugestellt werden.

Einige Bänke und Pflanzentröge sind schon aufgestellt worden. Mülleimer und Fahrradständer fehlen noch.

Einige Bänke und Pflanzentröge sind schon aufgestellt worden. Mülleimer und Fahrradständer fehlen noch.

Die Neustadt ist endlich barrierefrei

Durch die Verbreiterung der Gehwege, der Absenkung der Bordsteine und der Anpassung des Straßenniveaus sei auch für ältere Leute und Menschen mit Behinderung eine echte Verbesserung erzielt worden. "Auch die Fahrradfahrer sind vom neuen glatten Pflaster begeistert", sagt Anger. Im Gegensatz zum runden Kopfsteinpflaster sei das Pflaster jetzt geschnitten und deshalb besonders komfortabel zu befahren.

Kleinere Probleme gibt es noch an der Ursulinenenge. Durch den verbreiterten Gehweg wurde die Straße am Kloster so schmal, dass nur noch Platz für ein Auto ist. Fahrzeuge aus der Neustadt haben Vorfahrt, Autos aus Richtung Bischof-Sailer-Platz sollten in der Haltebucht warten. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass sich Autofahrer nicht an die neue Vorfahrtsregelung halten, Autos von beiden Seiten in die Verengungen einfahren und schlussendlich feststecken. "Aber wahrscheinlich muss sich das erstmal einspielen", sagt Anger, der nach wie vor eine Einbahnstraße an dieser Stelle für die schlechtere Lösung hält.

Mit dem Zeitplan und der Umsetzung der Neustadt-Umgestaltung ist der Tiefbauamtsleiter zufrieden und auch hinsichtlich der Kosten ist noch alles im Rahmen. "Wir haben zwar die Schlusskosten noch nicht, aber insgesamt wird sich die Umgestaltung auf rund 3,3 Millionen Euro belaufen."

Zusatzkosten seien durch die Entsorgung der Altlasten entstanden, die vor der Beseitigung auf Schadstoffe geprüft werden mussten. "Das hat uns einige Hunderttausend Euro mehr gekostet. Aber trotz allem sind wir mit dem Bauverlauf sehr zufrieden."

Ein kleiner Teilbereich fehlt noch zur endgültigen Fertigstellung der Neustadt. Bis 15. Dezember wird dort noch gebaut. Das Ende

Ein kleiner Teilbereich fehlt noch zur endgültigen Fertigstellung der Neustadt. Bis 15. Dezember wird dort noch gebaut. Das Ende der Bauarbeiten ist für Frühjahr 2017 geplant.