Landshut

Bauprojekt an der Breslauer Straße wird größer

Auch fünftes Gebäude wird abgerissen


An der Breslauer Straße/Isarweg sollen 107 geförderte Wohnungen entstehen; dafür werden fünf Gebäude aus den 60er Jahren abgeris

An der Breslauer Straße/Isarweg sollen 107 geförderte Wohnungen entstehen; dafür werden fünf Gebäude aus den 60er Jahren abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Im Frühjahr soll es mit dem Wohnbauprojekt an der Breslauer Straße/Isarweg losgehen. Im Bausenat wurden die überarbeiteten Pläne vorgestellt. Ging man im Laufe des Architekturwettbewerbs noch davon aus, dass vier Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden sowie die Häuserzeile Breslauer Straße 2/2a/2b erhalten und saniert wird, hat sich nun auch dieses Gebäude als derart sanierungsbedürftig herausgestellt, dass ein Neubau wirtschaftlicher ist. Da dieser etwas größer ausfallen soll, werden nun 107 statt der zunächst geplanten 93 geförderten Wohnungen entstehen. Oberbürgermeister Alexander Putz sprach deshalb auch von einem „Musterbeispiel für Nachverdichtung“.

Momentan umfasst die in den 60er Jahren gebaute Anlage 48 Sozialwohnungen. Im Rahmen des vom Innenministerium geförderten Modellprojekts soll dieser Wohnraum nicht nur erhalten, sondern ausgebaut werden. Die neuen Pläne sehen jetzt rund 6800 Quadratmeter Wohnraum vor; zunächst waren 4600 Quadratmeter angedacht. Die Kosten werden auf 17,9 Millionen Euro beziffert (erste, kleinere Planungen: 13,1 Millionen Euro); davon werden 30 Prozent gefördert.

Wie Dr. Cornelius Tafel vom Münchner Architekturbüro Knerer und Lang im Bausenat sagte, sei ursprünglich vorgegeben gewesen, das Haus Breslauer Straße 2/2a/2b zu erhalten. Allerdings habe sich gezeigt, dass das Gebäude „massive, teils nicht behebbare Schäden“ aufweise, sodass eine Sanierung unterm Strich kaum günstiger als ein Neubau gekommen wäre. Ein Neubau allerdings biete die Möglichkeit, noch mehr Wohnraum zu schaffen. Das Gebäude soll nun sowohl breiter als auch länger werden und insgesamt fünf Stockwerke umfassen. Außerdem entstehen größere Wohneinheiten, was durchaus dem Bedarf entspreche. Die fünf Neubauten werden sich um einen zentralen Hof gruppieren.

Die Planänderungen umfassen zudem, dass das Gelände etwas angehoben wird. Dadurch liege die Tiefgarage nicht im Grundwasserbereich, wodurch man sich eine teure Wasserhaltung spare, wie Tafel sagte. Außerdem werde die Tiefgarage um 90 Grad gedreht, wodurch jedes Haus unterirdisch angeschlossen werden und die Stellplatzanzahl nochmals erhöht werden könne. Insgesamt sollen 78 Stellplätze entstehen (71 in der Tiefgarage, sieben auf dem Areal). Das fand CSU-Fraktionschef Rudolf Schnur wenig, entspricht laut Baudirektor Johannes Doll aber dem Stellplatz-Schlüssel für sozialen Wohnungsbau. Die neuen Pläne sehen zudem Gründächer vor; diese seien zwar etwas teurer, hätten aber ökologische Vorteile, sagte Tafel.

Mieter äußern Sorgen

Begleitet wurde das Projekt von den Sorgen einiger Mieter, ihre Wohnung zu verlieren. „Wir sind bemüht, das Projekt möglichst sozialverträglich abzuwickeln“, sagte Gerd Mayer, Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft. So würden den Mietern andere Wohnungen im Quartier oder in anderen Liegenschaften der Stadt angeboten. Zudem wird aus diesem Grund in mehreren Bauabschnitten vorgegangen: So soll zunächst das Haus Isarweg 15 abgerissen werden, das bereits leer steht. Dann soll an dessen Stelle der erste Neubau errichtet werden, in den dann Bewohner aus den Bestandsgebäuden umsiedeln können. Es sei ein sehr wichtiger Gesichtspunkt des Projektes, dass alle jetzt dort lebenden Bewohner auch wieder einziehen könnten, so Tafel.

Für eine kurze Diskussion sorgte der Vorschlag, den Massivbau mit einer vorgehängten Holzfassade auszustatten. „Von der Holzfassade kann ich nur abraten, weil der Pflegeaufwand enorm ist“, warnte ÖDP-Stadträtin Elke März-Granda und war sich darin mit Rudolf Schnur und Gerd Steinberger (SPD) einig. Im Rahmen der Detailplanung sollen deshalb weitere Varianten der Fassadengestaltung vorgestellt werden.