Suche nach Gift in Rottenburg

Sechs Kilo Zyankali immer noch verschwunden


Gefahrgutspezialisten der Polizei untersuchten das Firmenareal und einen Container, in dem das Gefahrgut vermutet wurde.

Gefahrgutspezialisten der Polizei untersuchten das Firmenareal und einen Container, in dem das Gefahrgut vermutet wurde.

Sechs Kilogramm Kaliumcyanid, auch Zyankali genannt, sind in Rottenburg an der Laaber (Kreis Landshut) spurlos verschwunden. Beim Ausräumen einer Lagerhalle bemerkte der bisherige Mieter der Halle, dass die Behälter mit den hochgiftigen Chemikalien fehlen. Daher kam es am Montagnachmittag im Industriegebiet zu einem Großeinsatz von Gefahrgutspezialisten von Polizei und Feuerwehr.

Die Einsatzkräfte untersuchten das Firmenareal und einen Container, in dem das Kaliumcyanid vermutet wurde. Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten und Chemikalienschutzanzügen entluden und durchsuchten den Container. Der Einsatz dauerte bis in die Nacht. Das hochgiftige Material konnte dabei jedoch nicht gefunden werden, wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilt. Wo das Zyankali verblieben sein könnte, war am Mittwoch bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Die Polizeiinspektion Rottenburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Nähere Angaben zum Auffindeort, zum Besitzer des Containers und zum vermuteten Gefahrstoff wollte Polizeihauptkommissar Ernst Ganslmeier, der stellvertretende Dienststellenleiter, auf Nachfrage nicht machen. Gefahrgut-Kreisbrandmeister Alexander Kiesl wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen ebenfalls nicht näher äußern. Die Staatsanwaltschaft Landshut wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt.

Vergleichsbild des Herstellers. Die Beschriftung auf dem dargestellten Behälter stimmt nicht mit dem gesuchten Cyanid überein.

Vergleichsbild des Herstellers. Die Beschriftung auf dem dargestellten Behälter stimmt nicht mit dem gesuchten Cyanid überein.

Wer die Behältnisse findet, soll die Polizei anrufen

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt dringend davor, die Flaschen (weiße Kunststoffbehälter mit grauem oder schwarzem Deckel; siehe Vergleichsbild) zu berühren beziehungsweise zu öffnen. Es bestehe Lebensgefahr beim Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen. Die Substanz sei sehr giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Wer die Behältnisse findet, soll die Polizei verständigen.