Landkreis Landshut

Neues Leben für altes Kasernenareal


Viele neue Gebäude und Nutzungen sind in den vergangenen 15 Jahren auf dem Areal der ehemaligen Schochkaserne entstanden. Im mittleren Teil (umrandet) sollen Wohnhäuser und ein Studentenwohnheim entstehen. Langfristig sind auch Betriebsansiedlungen möglich. (Foto: Klaus Leidorf)

Viele neue Gebäude und Nutzungen sind in den vergangenen 15 Jahren auf dem Areal der ehemaligen Schochkaserne entstanden. Im mittleren Teil (umrandet) sollen Wohnhäuser und ein Studentenwohnheim entstehen. Langfristig sind auch Betriebsansiedlungen möglich. (Foto: Klaus Leidorf)

Vor 15 Jahren hat die Stadt das Gelände der ehemaligen Schochkaserne gekauft. Mittlerweile erinnert kaum mehr etwas an die ehemalige militärische Nutzung: Viele neue Gebäude und Nutzungen sind seitdem entstanden, mit dem Auszug des VBK 66 vor knapp sechs Jahren haben die letzten Soldaten das Areal verlassen. Nun soll auch der mittlere, bisher noch brachliegende Teil überplant werden. Dort sollen künftig Familien und Studenten wohnen, und langfristig könnte sich auch Gewerbe ansiedeln, hieß es am Freitag im Bausenat.

Mit 36 Hektar ist das Kasernengelände ein gewaltiges Areal mitten in der Stadt. Ausgehend von einem Ideenwettbewerb 1997 ist dort über die Jahre fast ein neuer Stadtteil entstanden. Begonnen hat die Entwicklung mit dem Bau der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung: Der architektonisch vielbeachtete Bau wurde 2003 fertiggestellt. Seitdem folgten unter anderem die Musikschule, das Messegelände mit der Sparkassen-Arena und dem Messeturm, das Fachmarktzentrum und die Lebensmittelmärkte am Kaserneneck, der Walter-Gagg-Kindergarten und zuletzt die Kletterhalle. Und auch eine Reihe von Unternehmen siedelte sich an.

Heute erinnert nur noch der mittlere Teil des Geländes an Landshuts Geschichte als Garnisonsstadt: Zu den letzten militärischen Relikten gehören zum einen die drei länglichen Gebäude an der Niedermayerstraße, in denen früher Soldaten untergebracht waren und das Zufahrtstor war. Dahinter stehen zum anderen noch einige militärische Lagergebäude und -hallen. Diese sollen im Frühjahr abgerissen werden. An ihrer Stelle sollen zur Schönau- und Kasernenstraße hin Häuser gebaut werden. Laut Roland Reisinger und Tobias Krinner vom Amt für Stadtentwicklung und Planung ist zur Schönaustraße hin Geschosswohnungsbau geplant. Einer der beiden Häuserblöcke mit je 24 Wohnungen soll dabei für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen werden. Entlang der Kasernenstraße sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Bis zu 250 Bürger könnten dort eine neue Heimat finden. Zudem wird das Studentenwerk an der Ritter-von-Schoch-Straße ein Studentenwohnheim für bis zu 200 Studenten errichten. Die Planungen sehen für das Areal außerdem einen Geh- und Radweg vor, der an den Isarradweg angebunden wird. An der Kreuzung Kasernen-/Schönaustraße soll zudem ein kleiner Platz entstehen, an den auch die Bushaltestelle verlegt wird.

Langfristig könnten sich außerdem in den drei ehemaligen Soldatenunterkünften Gewerbebetriebe ansiedeln. Die drei Gebäude gehören dem Bund beziehungsweise dem Freistaat; in einem ist bekanntlich das Asylbewerberheim untergebracht.

Wie es im Bausenat hieß, wird momentan noch an der Verkehrsführung gefeilt. Laut Reisinger sehen die Planungen vor, die Wohnhäuser über die Schönaustraße/Kasernenstraße zu erschließen; das Studentenwerk soll über die Ritter-von-Schochstraße angebunden werden. Um Schleichverkehr zu vermeiden, wolle man eigentlich keine durchgängige Verbindung von der Schönaustraße zur Niedermayerstraße schaffen, sagte Reisinger. Stadträtin Elke März-Granda (Ausschussgemeinschaft) sagte allerdings, dass die Kreuzung Schönaustraße/Konrad-Adenauer-Straße schon jetzt stark belastet sei und sich die Situation mit dem geplanten Baugebiet an der Auwaldsiedlung weiter verschärfe. Prof. Dr. Christoph Zeitler (FDP) appellierte, die neue Bebauung auch an das Biomasseheizkraftwerk anzuschließen.