Wörth an der Isar

Nach Brand bei Koslow: Neuanfang unter strengen Auflagen

Nach dem Brand bei der Recycling-Firma Koslow wird der Betrieb am Mittwoch teilweise wieder aufgenommen - unter strengen Auflagen. (Archivbild)

Nach dem Brand bei der Recycling-Firma Koslow wird der Betrieb am Mittwoch teilweise wieder aufgenommen - unter strengen Auflagen. (Archivbild)

Von Redaktion idowa

Nach dem verheerenden Brand darf die Recycling-Firma Koslow den Betrieb in Wörth an der Isar ab Mittwoch teilweise wieder aufnehmen.

Das teilte das Landratsamt Landshut am Dienstag mit. Die Freigabe ist allerdings mit einer Reihe strenger Auflagen verbunden, die das Unternehmen teilweise sofort umzusetzen hat. Das Bündel steht laut Landrat Peter Dreier im Zeichen einer wirksamen Brandschutz-Vorsorge. So hat die Recycling-Firma zu gewährleisten, dass die Erstbehandlung (Schadstoff-Entfrachtung und Behandlung durch Schredder) sämtlichen Materials, das angeliefert wird, täglich bis Arbeitsschluss abgeschlossen ist. "Damit muss gewährleistet sein, dass keine Brandlast über Nacht und über Wochenenden auf dem Gelände des Unternehmens unbeaufsichtigt liegen bleibt", unterstreicht Landrat Dreier. Er hat am Dienstag unter anderem einen Bericht von Mitarbeitern des Landratsamts über eine interne Schulung der Recycling-Firma unter Aufsicht der Behörde entgegengenommen.

Massive Mauern gefordert

Das Landratsamt verlangt von der Firma außerdem bis zum 1. November die Fertigstellung von mehreren massiven Mauern mit einer Höhe von 13 Metern, die als Trennwände zwischen einzelnen Haufen der diversen Abfallsorten hochgezogen werden. Wie berichtet hat eine solche massive Trennmauer in der Brandnacht eine nochmalige Ausweitung des Großfeuers verhindert. In Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr Wörth an der Isar sind zudem in den nächsten Wochen geeignete Schaum-Löschmittel in ausreichender Menge auf dem Firmengelände zu lagern. In der Brandnacht waren bekanntlich rund 25.000 Liter Schaum-Löschmittel zum Einsatz gekommen - sowie rund drei Millionen Liter Löschwasser.

Um die Löschwasser-Versorgung unter allen Umständen so sicher wie möglich zu gestalten, verpflichtet das Landratsamt das Recycling-Unternehmen auch dazu, in den nächsten Wochen zwei auf dem Firmengelände bereits errichtete Brunnen "zu ertüchtigen": Das heißt konkret, dass die Firma in Zusammenarbeit mit einem Brandschutz-Gutachter und in Kontakt mit dem zuständigen Sachgebiet des Landratsamts die Brunnen so nach einer DIN-Norm auszustatten hat, dass Feuerwehren ihre Schläuche problemlos anschließen können.

Risiko-Bereiche sollen Notruf-Telefone bekommen

Das Landratsamt verlangt zudem, dass innerhalb eines Monats ein Betriebsfunk und Rundumleuchten eingerichtet werden, die bei einem Brand warnen. So schnell dies möglich ist, sind darüber hinaus sämtliche Risiko-Bereiche des Firmengeländes mit Notruf-Telefonen auszustatten, die direkt auf die Integrierte Leitstelle (ILS) aufgeschaltet sind. Der Brandvorsorge dienen insbesondere auch andere wichtige Festlegungen in Bezug auf die Mengen an Material, die angeliefert werden dürfen. Ab sofort sind für die verschiedenen Abfallsorten wie Elektro-Schrott und Mischschrott bestimmte Höchstmengen vorgeschrieben.

Inzwischen sind auch verschiedene Prüfberichte über Boden- und Fruchtproben im Landratsamt eingegangen. Der Leiter des Gesundheitsamts am Landratsamt Landshut, Privatdozent Dr. habil. Heribert Stich, stellt dazu fest, dass "bei den Feststoffen die absoluten Konzentrationsangaben der Feststoffe Arsen, Chrom, Kupfer, Nickel und Zink über den Bestimmungsgrenzen, ebenso vereinzelte polychlorierte Dibenzo-Dioxine und -furane" liegen. Diese "Überschreitungen" seien in Anbetracht des Großbrandes nicht verwunderlich und nicht besorgniserregend. "In der Gesamtsicht kann aus humanmedizinischer Sicht festgestellt werden, dass nach den vorliegenden Probe-Ergebnissen keine (unmittelbare) Gesundheitsgefährdung für die Menschen bestand." Auch Proben von Kirschen und Erdbeeren aus dem Lehr- und Beispielsbetrieb des Bezirks Niederbayern aus Deutenkofen (Gemeinde Adlkofen), die Lebensmittel-Überwachungsmitarbeiter des Landratsamt genommen haben, sind laut der Beurteilung von Fachleuten des Landesamts für Umweltschutz (LfU) als "unauffällig" beurteilt worden.

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