Landkreis Landshut

Keine gravierenden Einwände

Planungskonzept „Neue Ortsmitte“ hält nach Beteiligung der Behörden stand


Mit dem Projekt "Neue Ortsmitte" soll ein attraktiver Ortskern mit Gesundheitszentrum, Bürgersaal und neuem Wohnraum geschaffen werden. Der vorhabenbezogene Entwurf des Bebauungsplanes wurde bereits öffentlich ausgelegt. Diplom-Ingenieur Fritz Bauer vom Planungsbüro Komplan war in der vergangenen Gemeinderatssitzung zu Gast und ging auf die Stellungnahmen der Fachbehörden ein. Nach deren Abwägung sollte der Gemeinderat in einem weiteren Schritt über den Billigungs- und Auslegungsbeschluss abstimmen. Der Tagesordnungspunkt wurde wegen fehlenden Unterlagen zurückgestellt.

"Es gibt keine gravierenden Einwände, die am Planungskonzept rütteln", gab Diplom-Ingenieur Fritz Bauer von Komplan bekannt und zog ein positives Resümee. Auf dieser Grundlage könne man davon ausgehen, dass die Planung gefestigt ist und künftig das Augenmerk auf die Detailarbeit, wie die Gestaltung der Gebäude und Fassaden, gerichtet werden kann.

Im Offenlegungsverfahren, das vom 4. Mai bis zum 4. Juni stattfand, kam es zu Anregungen und Empfehlungen diverser Fachstellen. Der Bund-Naturschutz Kreisgruppe Landshut formulierte in seiner Stellungnahme den Wunsch, bei der Gestaltung des Dorfplatzes mit mehr Grünflächen und der Bepflanzung mehrerer schattenspendender Bäumen für einen noch individuelleren Charakter zu sorgen. Die derzeitigen Planungen sehen überwiegend eine Bepflasterung vor, mit auf dem Areal die "dorfplatztypische Linde" und der Maibaum. Mit den Anregungen des Bund Naturschutzes könne man sich nicht anfreunden, so Bauer. Wenn man die Hintergründe der Planung kennt und berücksichtigt, wofür der Platz ausgelegt sein soll, müsse man sich keine weiteren Gedanken über eine Vollbegrünung machen. Der Dorfplatz wäre dann für diverse Veranstaltungen nur noch beschränkt nutzbar.

Auch die Handwerkskammer stimmte vom Grundsatz den Planungen zu, erteilte aber den Hinweis auf Einhaltung immissionsrechtlicher Richtlinien im Hinblick auf Geschäfte und Parkplätze in einem Mischgebiet. Bauer erläuterte, dass es sich bei dem zu erwartenden Gewerbe um ein "nicht störendes" handelt.

Nach einem schallschutztechnischen Gutachten sei demnach keine Lärmbelästigung zu erwarten. Veranstaltungen fallen nicht unter die Begutachtung, so Bauer, da diese als Ausnahme unter die sogenannten "seltenen Ereignisse" zählen, die an insgesamt 16 Tagen im Jahr abgehalten werden dürfen.

Gemeinderat Wolfgang Beck (CSU) erkundigte sich, wie es um das Brandschutzkonzept stehe. Er könne sich vorstellen, dass der ein oder andere Hydrant gelegt werden müsse. Bauer pflichtete bei und verwies darauf, dass im Rahmen der Erschließung das Brandschutzkonzept diesen Notwendigkeiten Rechnung tragen werde. Zum angedachten Billigungs- und Auslegungsbeschluss kam es dann allerdings nicht. Bürgermeisterin Birgit Gatz erklärte, dass es Verzögerungen gab und noch Unterlagen fehlen, um den Bebauungsplan aufstellen zu können. Außerdem wolle man noch in einer der nächsten Sitzungen zwei Stellungnahmen behandeln, die aus der Öffentlichkeit eingegangen sind.

Des Weiteren erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen zweier Bauanträge. Ein weiterer Antrag wurde einstimmig abgelehnt. Dabei handelt es sich um den geplanten Neubau eines Einfamilienhauses. Die Nachbarunterschriften liegen für das Bauvorhaben nicht vor. Das Landratsamt Landshut erteilte der Gemeinde einen Hinweis, dass wegen eines Gerichturteils im Falle von Befreiungen vom bebauungsplan die Nachbarunterschriften vorliegen müssten. Beantragt wurde ein 50 Zentimeter höherer Kniestock, als im Bebauungsplan eigenlich vorgesehen ist.