Kirche und Quetschn

Folge zwei: Braucht's Bräuche in Landshuts Jugend? | Podcast mies keck

Zwei Burschen aus Stadt und Landkreis Landshut erzählen, wieso ihnen das Alte so viel bedeutet – und wie sie es genau deshalb erneuern. Jetzt hören in Folge zwei „Reingeboren, rausgelebt?“ des Jugend-Podcasts „mies keck“

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Niederbayern heißt Tradition, also Kirche und Lederhose - nichts für junge Menschen, oder? In Folge zwei „Reingeboren, rausgelebt?“ treffen wir einen Brauchtumspfleger und einen Ministranten, beide Anfang 20. Sie erzählen, warum ihnen das Alte so viel bedeutet und wie sie es genau deshalb erneuern.Denn: Wer könnte den herzlichen Charakter der Region Landshut in die Zukunft retten, wenn nicht die Jugend?

Niederbayern heißt Tradition, also Kirche und Lederhose - nichts für junge Menschen, oder? In Folge zwei „Reingeboren, rausgelebt?“ treffen wir einen Brauchtumspfleger und einen Ministranten, beide Anfang 20. Sie erzählen, warum ihnen das Alte so viel bedeutet und wie sie es genau deshalb erneuern.Denn: Wer könnte den herzlichen Charakter der Region Landshut in die Zukunft retten, wenn nicht die Jugend?

Von Redaktion Landkreis Landshut

Wer den Landkreisteil der „Landshuter Zeitung“ liest, sieht täglich: Kirche, Vereine, insgesamt die Tradition lebt in der Region. Nur: Lässt das Alte der Jugend Platz? Darf sie mitreden, was Bräuche heute bedeuten? Das beantworten ein Volksmusikant und ein Ministrant, je Anfang 20, in Folge zwei des neuen LZ-Podcasts „mies keck“ mit dem Titel „Reingeboren, rausgelebt?“. Zudem teilen die Hosts Laura Mies und Matthias Keck selbst erlebten Spaß sowie Schmerz mit dem Brauchtum Landshuts.

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Andreas aus der Gemeinde Buch lebt in einem denkmalgeschützten Bauernhaus mit Geranien vor den Fenstern und Steirischer Quetschn in der Stube. In seinem Alltag geht es um Tuba und Tracht - und darum, diese Volkskultur weiterzugeben. Gerade die Arbeit mit Kindern erfüllt den durch und durch gemütlichen, niederbayerischen Andreas, der sogar einmal eine Lehre zum Orgelbauer begonnen hat.

Andreas: „Da braucht’s schon ein bisserl Schneid“

„Ich bin da schleichend reingewachsen“, erzählt Andreas. Aber anders als beispielsweise seine Brüder pflegt er heute noch aktiv das Brauchtum. Dass seine Musik nicht alle feiern, bekommt er zu spüren. Wenn er auf Geburtstagen anbietet, aufzuspielen, winken andere genervt ab. „Da braucht’s schon ein bisserl Schneid“, sagt Andreas. Er gibt zu: Manchmal habe er schon mit seinem Hobby gehadert. Wie er trotzdem Kraft findet, weiterzumachen, erzählt er in der Podcastfolge.

Max aus der Wolfgangssiedlung ist Physikstudent und leitet eine Ministrantengruppe. Nicht, weil er ein konsequenter Kirchgänger wäre („Ich geh da mit der Oma mal mit“), sondern weil er an die dortige Gemeinschaft glaubt. Weil er weiß, in der Pfarrei mehr zu erleben als Sünde und Sühne. In Sankt Wolfgang feiern 120 Ministranten Harry-Potter-Tage, basteln, machen Quatsch - und stehen trotzdem zu Weihnachten im Gottesdienst.

Zusammen mit Moderator Matthias Keck spaziert Max in Folge zwei durch die Gemeinschaftsräume im Pfarrheim. Max zeigt die Kammern mit all den Spielen und Instrumenten für die Ministrantennachmittage. In der Kirchenbank vor dem großen Altarbild von Sankt Wolfgang erklärt er: „Ich glaub nicht alles, was in der Bibel steht.“ Stattdessen plädiert Max, wissenschaftlich an die religiösen Texte heranzugehen. Sein Glaube müsse außerdem noch reifen. Das vollziehe sich seiner Meinung nach ein Leben lang.

Einmischen statt ausbrechen: Max ministriert, obwohl er sonst kaum die Messe besucht.
Einmischen statt ausbrechen: Max ministriert, obwohl er sonst kaum die Messe besucht.
Einmischen statt ausbrechen: Max ministriert, obwohl er sonst kaum die Messe besucht.
Einmischen statt ausbrechen: Andreas spielt Volkslieder, aber auch japanische Filmmusik.
Einmischen statt ausbrechen: Andreas spielt Volkslieder, aber auch japanische Filmmusik.
Einmischen statt ausbrechen: Andreas spielt Volkslieder, aber auch japanische Filmmusik.
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 
Damit retten die Jungs aus der Region Traditionen in die Zukunft - und machen ihr eigenes Ding draus. 

Was Max und Andreas verbindet: Sie schaffen Platz - für Jüngere, für Neues. Andreas studiert mit Kindern der Gemeinde Theaterstücke ein, in denen Musik und Tanz die Völker der Erde einen. Max schreibt im Gruppenlager eine Stegreifaufgabe über die von ihm frei erfundene „Teppichhandelskrise“ - um die Kids einerseits zu ärgern und sich andererseits selbst zu belustigen. „Curiosity“ nennt Andreas das - und nutzt den englischen Begriff in doppeltem Wortsinn. Neugier auf der einen Seite, die er aus den Menschen, gerade den Jüngeren, hervorkitzeln will. Aber auch: das Kuriose, das, was „völlig Banane“ ist, zulassen.

Landjugend-Schmerz und Laientheater-Nostalgie

Podcast-Host Laura Mies befragt ihren Co-Moderator zu dessen eigenen Erfahrungen als Dorfkind aus dem Raum Landshut. Keck stand schon vor Jahren auf Laientheaterbühnen, verkauft noch heute Pommes auf Vereinsfeiern und Sonnwendfeuern in seinem Heimatort Frauenberg. Doch der Wahl-Städter erinnert sich auch - bei aller Nostalgie und Freude - an seelische Wunden aus seiner aktiven Landjugendzeit.

Am 29. Mai, in der dritten Folge, dreht sich der Podcast um das Thema Treffpunkte. Denn: Je von Rentnern gehört, die im Park „herumlungern“? Eher nicht. Jugendliche sind schnell zu laut, zu unhöflich, zu viel - das Gefühl haben auch die Protagonisten kommende Woche. Also: „Wohin mit uns?“ In der gleichnamigen Folge zieht es Laura Mies und Matthias Keck auf die Ringlstecherwiese, vor das CCL und in Barbershops - und sie finden diesen einen Treffpunkt, auf dem wirklich alle zusammenkommen.

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