Kulturraum Landshut
Folge fünf: Jugend ist, was sie gestaltet | Podcast mies keck

Coole Konzerte gibt es nur in Regensburg oder München, so haben wir als Teenager gedacht. Heute wissen wir es besser. In Folge fünf begleiten wir junge Menschen, die in verlassenen Gemäuern junger Kultur in Landshut eine Bühne bauen.

Eine Nacht lang auf einem Konzert in der Alten Kaserne tanzen, Plakate gestalten auf einem Hofsyndikat in Angersdorf oder töpfern in der Keramikschule in Landshut: Kultur hilft jungen Menschen, eigene Sichtweisen und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. So sagt es das unabhängige Expertengremium „Rat für kulturelle Bildung“ in einer jugendpolitischen Handreichung. Die Moderatoren Laura Mies und Matthias Keck staunen in Folge fünf „Wir spielen die Musik“ ihres Podcasts, an wie vielen Orten in der Region Landshut genau das geschieht.
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Wer besonders aufmerksam ist, sieht Kultur durch jede Altstadtgasse und jedes Dorf im Landkreis wabern - an Mauern, in Museen und in Gaststätten. Schließlich ist Kultur das, was die Identität einer Region bildet. Das beweist unter anderem Protagonist Paul Gehri, der auf einem Hofsyndikat in Angersdorf Kunst macht und entstehen lässt - denn Kunst zeichne die Region aus, sagt er. Und das sei wichtig: „Ich finde, es macht einen riesigen Unterschied, ob es hier irgendwas gibt, aus dem Sachen wachsen können, oder ob es eben nichts gibt“, erzählt Gehri im Interview.
Neue Angebote von und für junge Landshuter geplant
Was aus Kultur wachsen kann, hat auch Moderator Matthias Keck im Landjugendtheater erlebt. „Aus diesen Events ziehe ich total viel Energie“, erzählt Keck im Podcast. Der Host nimmt die Hörer mit auf die Bühne - denn dort hat er als 15-Jähriger vor einem vollen Saal gelernt, sich selbst zu vertrauen.
So sehen es auch die jungen Veranstalter Jeremy Hüttner und Valentin Weber. Seit eineinhalb Jahren erfrischen der 18-jährige Hüttner und sein 19-jähriger Freund und Kollege das kulturelle Angebot in der Stadt. Was mit kleinen Partys für Freunde begann, wurde mit der Zeit immer ambitionierter.
Im Sommer vergangenen Jahres haben sie schließlich ein Open-Air-Kino auf dem Gelände der ehemaligen Zislervilla neben der Ringelstecherwiese in Landshut errichtet. Doch bis die Leinwand aufgebaut und die Filmtickets nahezu an jedem Abend ausverkauft waren, wären die Jungs fast gescheitert - an unvorhersehbaren Hürden.
In der Folge erzählen sie, wie sie ihr Projekt - trotz Stress mit Anwohnern und Behörden - erfolgreich durchziehen. Diesem Problem sind sich sowohl Landrat Peter Dreier als auch Oberbürgermeister Alexander Putz bewusst. Die Vorschriften für Veranstalter würden laut Landrat immer mehr. „Irgendwann fragt man sich: Ist das überhaupt noch verantwortbar, dass sich Menschen im Ehrenamt engagieren und gleichzeitig ein Haftungsrisiko eingehen?“, sagt Dreier im Interview. Das fällt nicht nur bei Veranstaltungen im Landkreis auf, auch OB Putz ist sich der Komplexität der Vorschriften und Regeln bewusst - und will deshalb mit einer Koordinierungsstelle für Bürger, die Veranstaltungen organisieren, Abhilfe schaffen. Denn, so sehen es Hüttner und Weber: „Landshut hat Potenzial. Gerade zur Dult oder anderen Events sieht man doch, wie voll die Stadt ist und wie gut die Leute drauf sind. (...) Die Frage ist nur, ob sie Lust auf was Neues haben.“