Landkreis Landshut

Die Schule mit der Maus: Mittelschule Schönbrunn hat ein Nager-Problem


Süß sind sie ja, aber in öffentlichen Gebäuden sind Mäuse trotzdem nicht gern gesehen. (Foto: dpa/Matthias Hiekel)

Süß sind sie ja, aber in öffentlichen Gebäuden sind Mäuse trotzdem nicht gern gesehen. (Foto: dpa/Matthias Hiekel)

Mäuse haben die Mittelschule Schönbrunn immer wieder in Beschlag genommen. Und obwohl die possierlichen Nager imstande sind, die Herzen der Tierfreunde zu erwärmen, ist man bei der Schulleitung alles andere als erfreut über die ungebetenen Gäste. In den vergangenen Wochen hat man deshalb Gegenmaßnahmen ergriffen, um der Mäuseplage Herr zu werden. Mit Erfolg, wie Rektor Sebastian Hutzenthaler schildert: "Seit den Weihnachtsferien stellt sich das Problem nicht mehr." Ob dieser Zustand jedoch von Dauer sein wird, könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, fügt Hutzenthaler einschränkend hinzu.

Ein massiver Mäusebefall in einer Schule ist zwar alles andere als erfreulich, freilich auch nicht so außergewöhnlich, wie manch einer denken könnte: "Bei solchen Bauten aus den 60er oder 70er Jahren kommt so etwas immer wieder mal vor. Die haben ihre Schwachstellen", sagt Johannes Doll, Leiter des städtischen Bauamts. Und bei der Mittelschule komme noch die direkte Nähe zum angrenzenden Wald, dem natürlichen Lebensraum der kleinen Tiere, hinzu.

Die Mäuse sind tagsüber praktisch nicht sichtbar

Zwar dürfe man sich nun nicht vorstellen, dass die Mäuse fröhlich während des Unterrichts durch die Klassenräume hüpften und - vorzugsweise die weiblichen Schüler - in Angst und Schrecken versetzten. "Die Mäuse sind tagsüber praktisch nicht sichtbar. Die befinden sich in den Wänden oder den Decken", sagt Hutzenthaler. Aber ein Hygieneproblem sei nicht von der Hand zu weisen. "Mäusekot kann Lebensmittel verunreinigen. Es gibt an der Schule ja Pausenverkauf oder Essensausgabe in der Mittagspause", sagt Doll. Und Hutzenthaler gibt offen zu, dass der Gestank, den Mäusekot beziehungsweise -urin verursacht, auch "nicht den besten Eindruck" auf Besucher mache. Zugleich stellt er aber klar: "Klassenzimmer waren von dem Problem nicht direkt betroffen. Lediglich ein Raum, in dem zwei Verwaltungsangestellte ihren Arbeitsplatz haben, wurde mittlerweile komplett abgedichtet."

Nun hat man also energisch gegengesteuert. Teile des Gebäudes wurden abgedichtet, Hohlräume wurden verstopft. Eine Fachfirma wurde dafür engagiert, außerdem ein Kammerjäger hinzugezogen. "Wir müssen jetzt stark dahintersein, dass wir das Problem endgültig lösen", sagt Doll. Aber eines müsse klar sein: "Eine Schule ist nie hermetisch dicht. Und die Mäuse, wenn sie einmal da sind, verbreiten sich rasant." Der Kammerjäger wird deshalb dauerhaft im Einsatz sein, sagt Hutzenthaler. "Aber momentan haben wir das gemacht, was möglich ist."

Für die Mittelschule Schönbrunn könnte die vorübergehende Mäuseplage übrigens möglicherweise einen durchaus positiven Nebeneffekt haben. Bislang ist die notwendige Sanierung der Schule in der mittelfristigen Planung, der Sanierungsstau bei der Stadt macht also auch vor Schönbrunn nicht halt. "Vielleicht wird das Ganze dadurch sogar etwas beschleunigt", hofft Hutzenthaler. Dann würde der Rektor die kleinen Nagetiere vielleicht sogar in guter Erinnerung behalten.

die Probleme mit den possierlichen Tierchen möglichst bald endgültig der Vergangenheit angehören. (Foto: Christine Vinçon) Sebastian Hutzenthaler, Leiter der Mittelschule Schönbrunn, hofft, dass

die Probleme mit den possierlichen Tierchen möglichst bald endgültig der Vergangenheit angehören. (Foto: Christine Vinçon) Sebastian Hutzenthaler, Leiter der Mittelschule Schönbrunn, hofft, dass