Landkreis Landshut
Der Ruhestand kann warten: Grunwald hängt noch ein Jahr dran
Eigentlich hatte Heinz Grunwald geplant, sich im November als Regierungspräsident von Niederbayern in den Ruhestand zu verabschieden.
Jetzt kam diesem Plan aber eine alles andere als alltägliche Bitte dazwischen, die man getrost auch als offizielle Anerkennung geleisteter Dienste betrachten darf: Innenminister Joachim Herrmann (CSU) fragte Grunwald, ob er nicht noch um ein Jahr verlängern möchte. Und der sagte zu.
"Es ist eine Ehre und eine Freude, weiter für den Freistaat und für Niederbayern zu arbeiten", sagte Heinz Grunwald gestern gegenüber unserer Zeitung. "Der Innenminister und ich hatten verschiedene Gespräche, und ich bin dann von ihm gebeten worden, weiterzumachen." Grund für das Gesuch war nicht zuletzt die ausgewiesene Expertise des Spitzenbeamten in Flüchtlings- und Asylfragen: "Aufgrund meiner Erfahrung in diesem Bereich will man jetzt nicht auf mich verzichten."
Für seinen Ruhestand hatte Heinz Grunwald, der im Juli 65 wird, eigentlich schon konkrete Pläne: "Momentan absolviere ich eine Ausbildung zum Mediator und war gerade dabei, mir Gedanken zu machen, in welcher Struktur ich mich nach meiner Zeit als Regierungspräsident als Berater einbringen kann." Dem kam nun die Bitte um Aufschub des Ruhestands dazwischen - durchaus überraschend übrigens: "Ich bin ja mal Mittelstrecke gelaufen und das kommt mir nun so vor, als würde einem beim Schlussspurt nach der letzten Kurve gesagt, dass man noch 100 Meter dran-hängen muss." Sorgen um seine Kondition müsse sich allerdings niemand machen: "Ich habe viel Tempohärte." Neben der Tempohärte dürfte Grunwalds Lust am Amt des Rerungspräsidenten von Niederbayern, das er seit 2007 ausübt, den Ausschlag gegeben haben, noch ein Jahr dranzuhängen: "Die Aufgabe ist nach wie vor sehr reizvoll. Wenn ich morgens ins Büro komme, weiß ich nicht, was an diesem Tag alles passieren wird."
Es gehe in diesem Amt auch darum, Unvorhergesehenes vernünftig zu bearbeiten, so Grunwald, der in diesem Zusammenhang auf das Hochwasser im Jahr 2013 verwies. Darüber hinaus müsse man an der Entwicklung einer Region wie Niederbayern dauernd arbeiten und mit voller Kraft dabei sein. Vor allem bei den derzeit drängenden Themen Infrastruktur, Wirtschaft und Asyl.