Landkreis Landshut

Auf BMI-Gelände lagern Umweltgifte im Boden: Bald soll darauf Wohnraum entstehen


So sieht der Vorentwurf zum Bebauungsplan des BMI-Geländes zwischen Brauneckweg und Klötzlmühlbach aus. Derzeit werden dort noch PCB-Altlasten saniert. (Foto: Amt für Stadtentwicklung)

So sieht der Vorentwurf zum Bebauungsplan des BMI-Geländes zwischen Brauneckweg und Klötzlmühlbach aus. Derzeit werden dort noch PCB-Altlasten saniert. (Foto: Amt für Stadtentwicklung)

Wo sich die ehemaligen Produktionsstätten der Firma Roederstein befanden, waren in den 80er Jahren Umweltgifte wie PCB entdeckt worden. Zum Teil wurden sie bis heute in umfangreichen Sanierungsmaßnahme abgebaut, doch lagern die Schadstoffe mancherorts noch im Boden. Zum Beispiel auf dem BMI-Gelände im Klötzlmüllerviertel, das jetzt bebaut werden soll.

Einem damaligen Bodengutachten zufolge waren bei Untersuchungen an den Standorten der Roederstein-Werke leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW), und polychlorierte Biphenyle (PCB) über den Grenzwerten gefunden worden. Die Schadstoffe waren zum Teil auch ins Grundwasser gedrungen.

Nach umfassenden Untersuchungen und mehreren Gutachten sollte der kontaminierte Boden umfassend saniert werden. Dafür setzte die Firma Roederstein einen Betrag von 1,7 Milllionen Mark an. "Die Schädlichkeit von Schadstoffen wie PCB war lange nicht bekannt", sagt Stefan Jahn, Sachbearbeiter für Altlasten im Amt für öffentliche Ordnung und Umwelt der Stadt.

Zwischen Brauneckweg und Klötzlmühlbach sollen nun auf einem Teil des ehemaligen Roederstein-Areals zirka 30 neue Häuser mit maximal 64 Wohnungen entstehen.

Der ehemalige Leiter des Umweltamts der Stadt, Rudolf Laimer, erklärt, warum die Bodensanierung auf den betroffenen Arealen nicht schon unmittelbar nach Feststellung der Kontaminierung erfolgt ist: "Das Sanieren von Altlasten ist nur stufenweise möglich." Entsprechende Maßnahmen seien auf dem BMI-Gelände seinerzeit unternommen worden. "Wenn man aber dort jetzt bauen will, geht es nicht ohne Bodenaushub." Das sei damals auf den betroffenen Flächen nicht gemacht worden. Grundsätzlich ist die Entsorgung des mit Umweltgiften belasteten Erdreichs ein großes Problem.

Erdreich wird abgetragen
Laut BMI-Vorstandssprecher Peter Hartmann muss vor Beginn der Grundstücksvermarktung auf etwa 30 bis 40 Prozent der Gesamtfläche von rund 10.000 Quadratmetern das Erdreich abgetragen werden - bis in vier Metern Tiefe.