Kriminalitätsstatistik in Landau

Das Sicherheitsgefühl beim Bürger soll gestärkt werden


Stephan Lehner, Leiter der PI Landau (r.), und Polizeipressesprecher Herbert Pinkl (l.) überreichten Bürgermeister Matthias Kohlmayer (2.v.l.) und Rathaus-Geschäftsleiter Alexander Oswald (2.v.r.) den Sicherheitsbericht 2022.

Stephan Lehner, Leiter der PI Landau (r.), und Polizeipressesprecher Herbert Pinkl (l.) überreichten Bürgermeister Matthias Kohlmayer (2.v.l.) und Rathaus-Geschäftsleiter Alexander Oswald (2.v.r.) den Sicherheitsbericht 2022.

Nicht nur im Landkreis, auch auf kommunaler Ebene ist der polizeiliche Sicherheitsbericht für das Jahr 2022 vorgestellt worden. Am Mittwoch hat Bürgermeister Matthias Kohlmayer Stephan Lehner, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Landau, sowie Polizeipressesprecher Herbert Pinkl zu einer Gesprächsrunde im Rathaus empfangen. Im Anschluss sind die Ergebnisse präsentiert worden.

Wie im Landkreis, so ist die Zahl der Straftaten auch im Bereich der PI Landau - dieser umfasst neben der Bergstadt noch Eichendorf, Pilsting, Wallersdorf, Simbach und Reisbach-Ost - gestiegen. Gab es im Jahr 2021 noch 1 117 Straftaten insgesamt, so waren es 2022 zusammengerechnet 1 264. Die Fallzahlen spiegeln jedoch überwiegend den "Vor-Pandemie-Stand" wider, erklären Stephan Lehner und Herbert Pinkl. "Als Referenzjahr sollte man daher eher 2019 heranziehen - da kannte man Corona noch nicht und alles hat sich in einem verhältnismäßig normalen Rahmen abgespielt." Von diesem sei man 2022 "gar nicht mehr weit entfernt".

"Fallzahlen spiegeln Stand aus Vor-Corona-Zeit wider"

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Häufigkeitszahl - die errechnete Zahl von Straftaten auf 100 000 Einwohner. Diese lag 2022 im Gebiet der PI Landau bei 3 157, im Landkreis bei 3 001. "Damit ist die Wahrscheinlichkeit im Landkreis recht gering, Opfer von Straftaten zu werden." Im Vergleich: Niederbayern liegt 2022 bei einer Häufigkeitszahl von 3 375. "Damit hat Niederbayern die niedrigste Häufigkeitszahl aller Regierungsbezirke", resümierte der Landauer Polizeichef.

In der Bergstadt selbst seien nach 2021 (507 Straftaten) im Jahr 2022 596 Delikte zu verzeichnen gewesen. Für 2022 ergibt sich für Landau damit eine Häufigkeitszahl von 4 303. In der Marktgemeinde Eichendorf liegt die Häufigkeitszahl 2022 bei 1 798 (118 Straftaten gegenüber 100 im Jahr 2021). Ebenfalls gestiegen sind die Zahlen der Straftaten in Pilsting (202 statt 177 im Jahr 2021) und Wallersdorf (219 statt 186 im Jahr 2021). Doch nicht überall ist die Zahl der Straftaten gestiegen: In Simbach gingen die Delikte von 92 im Jahr 2021 auf 86 zurück, in Reisbach-Ost von 30 im Jahr 2021 auf 26.

Deutlich angestiegen in Landau sind etwa die Körperverletzungsdelikte: Waren es 2021 noch 72, stehen für das Jahr 2022 insgesamt 115 Fälle zu Buche. Im gesamten Bereich der PI Landau waren es 2021 157, 2022 lag die Zahl bei 225. Auch Diebstähle sind sowohl in Landau selbst (2021: 98, 2022: 111) als auch im Gebiet der PI Landau (2021: 220, 2022: 260) in die Höhe gegangen.

Im Schnitt mehr als zwei von drei Taten aufgeklärt

Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang nach Aussage von Stephan Lehner die Aufklärungsquote: Liegt diese für den Landkreis im Jahr 2022 bei 69,7 Prozent, konnte man im Gebiet der PI Landau 71 Prozent aller Straftaten aufklären. Im Schnitt könne man damit für mehr als zwei von drei Straftaten Tatverdächtige ermitteln, informierte Lehner. "Anders ausgedrückt: Wer in Landau eine Straftat begeht, muss damit rechnen, erwischt zu werden." Als "unschön" bezeichnet Stephan Lehner die zehn Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte im vergangenen Jahr: Die Zahl sei sogar leicht gefallen - deutlich gestiegen sei aber die Intensität. "Mehr und mehr Fälle" registriere man im Bereich des Internets. "Die Entwicklung in diesem Teilbereich hat die Corona-Pandemie definitiv beschleunigt."

Auch beim Blick in die Zukunft zeigte sich der Landauer Dienststellenleiter zufrieden: "Arbeitsbelastung heißt für unseren Bereich Kriminalität - und wir haben durchaus unsere Arbeit. Allerdings ist unsere Inspektion gut besetzt und wir haben glücklicherweise das Personal, um auch ermittlungsintensivere Vorfälle zu bearbeiten. Das darf von Straftätern gerne als Drohung verstanden werden", sagte Lehner lachend. Des Weiteren wolle man künftig das subjektive Sicherheitsgefühl beim Bürger stärken.