Wie wird Zucker gewonnen? Dieser Frage gingen am Dienstagabend Bürgermeister, Stadträte und Stadtbedienstete nach. Werkleiter Wolfgang Vogl, Betriebsleiter Hans Peter Pistauer und Betriebsratsvorsitzender Ulrich Gruber führten die Gruppe über das Gelände der Plattlinger Zuckerfabrik, erläuterten die Gewinnung von Zucker und verrieten, wie lange die Kampagne noch dauert. Außerdem teilte Vogl mit, dass die Südzucker in den kommenden Jahren vielleicht einige Millionen Euro in das Plattlinger Werk investiert.

Bevor sich die Gäste, ausgestattet mit Warnwesten und Helmen, auf den Rundgang begaben, präsentierte Werkleiter Vogl einige Zahlen der Südzucker. Laut Firmenangaben ist die Südzucker in mehreren Geschäftsfeldern die Nummer Eins in Europa. Dazu zählen die Felder Zucker, funktionelle Lebensmittel, wie zum Beispiel Joghurts, Tiefkühlpizza, Fruchtzubereitungen, Portionsartikel und Fruchtsaftkonzentrate. Ebenso sieht sich die Südzucker als einer der führenden europäischen Hersteller in Sachen Spezialstärken und Isoglukose sowie Bioethanol.

Umzug würde neue Arbeitsplätze bringen

Vom Weltmarkt warf der Werkleiter einen Blick auf den Rest der Zuckerfabrik in Regensburg, die zum 30. Juni 2017, geschlossen wird. Derzeit werden die Kosten für zwei Umzugsvarianten der Agglomerationsanlage, die in Regensburg steht, ermittelt. "Bei der Agglomeration wird Zucker ganz fein zermahlen und mit Feuchtigkeit versehen. So entstehen ganz kleine Kügelchen, die anschließend gepresst werden und zum Beispiel als Lutschtabletten auf den Markt kommen", erklärte Vogl auf Nachfrage. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder wird die Anlage abgebaut und an einem anderen Standort mit einer Modifikation wieder aufgebaut oder in eine neue Anlage investiert. "Der Standortvergleich zwischen den Werken in Offstein in Rheinland-Pfalz und in Plattling ist bereits zugunsten der Plattlinger Fabrik abgeschlossen", stand auf einer der Folien geschrieben, die Vogl präsentierte. Die Entscheidung falle bis Ende März. Für Plattling würde dieser Umzug sechs Arbeitsplätze mehr bedeuten. Die Südzucker würde ein neues Gebäude für die Anlage errichten und dafür einige Millionen Euro in die Hand nehmen. Außerdem müsste der Zucker nicht mehr nach Regensburg transportiert werden.

Auch 2014 investierte die Südzucker in den Plattlinger Standort. Die Erweiterung des Lagers für Packung und Versand, Brandschutzmaßnahmen an Turbinen und weitere Maßnahmen verschlangen rund 4,6 Millionen Euro.