Deggendorf

Moschee in Fischerdorf muss warten


So soll das neue Gemeindezentrum des Türkisch-islamischen Vereins aussehen. (Grafik: Architekturbüro HIW)

So soll das neue Gemeindezentrum des Türkisch-islamischen Vereins aussehen. (Grafik: Architekturbüro HIW)

Von ga

Der Verein war mit seinem Gemeindezentrum in der Fischerdorfer Rosenstraße beim Hochwasser 2013 buchstäblich "untergegangen" und will nun ein neues Gemeindezentrum auf einem Grundstück bauen, das noch der Stadt Deggendorf gehört. Architekt Christian Illner vom Architekturbüro HIW stellte das Projekt vor. Es werde sich zwischen der Jugendverkehrsschule und dem geplanten Vereinshaus in Fischerdorf einfügen. Der rechteckige dreigeschossige Baukörper (Erdgeschoss und zwei Obergeschosse) mit seiner großzügig verglasten Vorderfront gliedere sich in einen Profan- und einen Sakralteil. Im Erdgeschoss würden Gemeinschaftsräume und ein Speisesaal eingerichtet. Außerdem befänden sich in dem Profanbau eine Wohnung und ein Laden. Das eigentliche Gebetshaus, die Moschee, sei fast quadratisch und befinde sich im ersten Obergeschoss. Die Verkleidung werde je nach Sonneneinstrahlung braungolden bis schwarz schimmern. Auf dem Dach werde es eine Kuppel geben und seitlich ein Minarett, das allerdings die Kuppel kaum überragen werde.

Bauamtsleiter Christoph Strasser sprach dem Türkisch-islamischen Verein wegen dessen Entgegenkommen hohes Lob aus. Das geplante Gebäude spiegele zwar die Identität des Vereins wider, entspreche aber auch dem Streben nach Integration in unsere architektonische Kultur.

Paul Linsmaier (CSU) warf die Frage nach den Grundstücksverhandlungen zwischen der Stadt und dem Türkisch-islamischen Kulturverein auf. OB Dr. Christian Moser teilte dazu mit, dass diese noch liefen, man sei sich noch nicht einig geworden. Reinhard Wanka (WAN) brachte daraufhin den Vorschlag, den Bauantrag einstweilen zurückzustellen, bis die Grundstücksfrage geklärt ist. Dies fand schließlich die Zustimmung aller Ausschussmitglieder. Lediglich OB Christian Moser stimmte dagegen. Die nächste Sitzung des Grundstücksausschusses sei Anfang November, in der über ein weiteres Angebot des Türkisch-islamischen Kulturvereins zu beraten sei. Die mögliche Verzögerung des Baubeginns sei also zu vernachlässigen, sagte Moser.