Selbstgeschnitztes nicht gefragt

Warum ein Holzbildhauer aus dem Kreis Cham kein Geschäft mehr macht

Günter Maller ist Holzbildhauer. Ein Handwerk - wie viele vom Aussterben bedroht. Er erzählt, wie sich die Branche verändert hat und wie er versucht, mit der Zeit zu gehen.


Immer deutlicher werden die Konturen des Dromedar-Geschirrs. Figuren wie diese verkauft der Holzbildhauer nur noch ab und zu.

Immer deutlicher werden die Konturen des Dromedar-Geschirrs. Figuren wie diese verkauft der Holzbildhauer nur noch ab und zu.

Günter Maller nimmt auf seinem braunen Lederhocker Platz. Konzentriert blickt er auf den hölzernen Dromedar-Rohling in seinen Händen, drückt ihn leicht gegen die Kante der Werkbank und schnitzt mit einem Eisen kleine Furchen rund um den Höcker. Immer wieder fährt er die Kanten nach, bis die Konturen des Geschirrs deutlich zu sehen sind. Dass Maller an dieser Werkbank schon so einige Stunden verbracht hat, beweisen tiefe Kerben, schwarze Flecken und die abgegriffene Oberfläche. Doch dort sitzt er nun kaum mehr. Die Nachfrage nach seinen selbst geschnitzten Produkten bleibt aus - nicht einmal vor Weihnachten sind Krippen und die zugehörigen Figuren gefragt. "Dieses Jahr hab' ich nur zwei selbst gemachte Krippenfiguren verkauft." Und noch keine einzige seiner Krippen.

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