Furth im Wald

Schandfleck und potenzielle Gefahrenstelle


Aus Sicherheitsgründen wurde die morsche Überdeckelung der Pastritz beim ehemaligen Hofer-Anwesen mittlerweile mit einem Bauzaun vom Gehweg abgetrennt.

Aus Sicherheitsgründen wurde die morsche Überdeckelung der Pastritz beim ehemaligen Hofer-Anwesen mittlerweile mit einem Bauzaun vom Gehweg abgetrennt.

Von Redaktion idowa

(ab). Die Überdeckelung der Pastritz - mittlerweile nur noch morsche Bretter - bei der ehemaligen Brauerei Hofer in der Waldschmidtstraße ist vielen ein Dorn im Auge. "Dieser Schandfleck muss weg", sagt Bürgermeister Sandro Bauer in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Eigentlich hätte die Stadt die morschen Bretter schon vor dem Drachenstich im Rahmen der Bauchlaufsanierung entfernen wollen, doch daraus wurde nichts. Thomas Gmach, der neue Besitzer des Hofer-Anwesens, verweigerte die Zustimmung.

Wie Bürgermeister Sandro Bauer sagt, will Gmach diese Überdeckelung nicht ohne Weiteres aufgeben. Er könne die Fläche als Parkplatz nutzen und wolle zunächst prüfen, ob Bestandsrecht besteht. Thomas Gmach, der zum Zeitpunkt unseres Anrufes auf Geschäftsreise in Rumänien war, wollte sich gegenüber unserer Zeitung derzeit nicht zu diesem Sachverhalt äußern.

Die Überdeckelung wurde in den 1990er Jahren errichtet, als die Tochter des damaligen Besitzers Sepp Hofer Ritterin war. Hofer legte damals die Holzbretter über die Pastritz, damit hier Autos parken konnten. Außerdem betrieb er darauf während der Festwoche einen "Bierbrunnen". Danach wurden die Holzbretter nie mehr entfernt. Inzwischen sind die hölzernen Balken morsch und das Ganze einsturzgefährdet. Die circa 100 Quadratmeter große Fläche ist nicht mehr begehbar, geschweige denn befahrbar. Aus Sicherheitsgründen hat die Stadt Furth im Wald vor geraumer Zeit einen Bauzaun um das Areal errichtet. Schließlich steht auch die Stadt in der Verantwortung, da der Bach auf der einen Seite an öffentlichen Grund angrenzt. Auf der anderen Uferseite ist Thomas Gmach Anlieger. Was die Holzbretter über dem Bach betrifft, sind jeweils bis zur Mitte die Stadt und Gmach zuständig.

Wasserrechtlich ist diese Überdeckelung nicht genehmigt und kann auch nicht genehmigt werden, wie Friedrich Schuhbauer, Pressesprecher des Landratsamtes Cham, mitteilt. Eine Prüfung unter wasserrechtlichen Gesichtspunkten habe ergeben, dass der Bretter-Überbau nachteilige Auswirkungen aufs Gewässer wie beispielsweise Belichtung und Belüftung haben könnte. "Der Zustand kann wohl auf Dauer nicht so bleiben", fasst Schuhbauer das Ergebnis dieser Untersuchung durch die Abteilung Wasserrecht am Landratsamt zusammen. Das gelte aber nicht für die anderen Überbauten auf dem Gelände, wie zum Beispiel bei der Terrasse des ehemaligen Hofer-Anwesens, diese seien wasserrechtlich schon genehmigt.

Angebot ausgeschlagen

Das Angebot der Stadt, die morschen Bretter im Zuge der Bachlaufsanierung zu entfernen, schlug der neue Besitzer des Hofer-Areals vor wenigen Wochen aus. "Dabei hätte er nichts zahlen müssen, wir hätten das mitgemacht", sagt Bauer. Hätte die Stadt die morschen Balken damals entfernt, wäre allerdings zwischen den beiden Brücken auf dem Anwesen - vorne beim Wirtshaus und hinten bei der Einfahrt in den Brauereihof - eine rechteckige Öffnung entstanden, die mit einem Geländer gesichert werden müsste. Als Besitzer des Hofer-Geländes hätte Gmach auf drei Seiten - auf der Hausseite sowie bei der oberen und der unteren Brücke - ein Geländer errichten und dafür die Kosten tragen müssen. Auf der vierten Seite zur Straße hin wäre die Stadt dafür zuständig.

Da sich Stadt und Thomas Gmach bis dato bezüglich besagter Überdeckelung nicht einigen konnten, soll nun bei einem Ortstermin Anfang Oktober eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Neben der Stadt Furth im Wald und Thomas Gmach werden daran auch das Landratsamt Cham und das Wasserwirtschaftsamt als Fachbehörde teilnehmen. Bürgermeister Sandro Bauer möchte - genau wie das Landratsamt - die Sache im guten Einvernehmen mit Thomas Gmach über die Bühne bringen. Er sieht in der morschen Überdeckelung eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit. Gelangten die Bretter in den Bach, könnten sie das Wehr verstopfen, was bei Hochwasser zu Überschwemmungen von Straßen und Gehwegen führen könnte.

Einigung angestrebt

Bei dem Ortstermin geht es aber nicht nur um die Überdeckelung der Pastritz, sondern in erster Linie um den Triebwerkskanal im Postgartengässchen, der dringend repariert werden muss. Hier gilt es zunächst, die Zuständigkeiten zu klären und die Grenzen festzulegen. Denn auch hier ist auf der einen Seite die Stadt und auf der anderen Thomas Gmach Eigentümer. Die Reparaturarbeiten umfassen nicht nur das Wehr, sondern auch die Stützmauer.