Er gilt als ein technisches Wunderwerk. Und dennoch wird auf ihn eingeschlagen. An zwölf Tagen, dieses Jahr vom 31. Juli bis zum 17. August. Die Rede ist von Tradinno, dem weltgrößten vierbeinigen Schreitroboter. Er ist der Hauptakteur von Deutschlands ältestem Volksschauspiel, im "Drachenstich" von Furth im Wald.

In der Grenzstadt im Landkreis Cham wird schon jetzt der "fünften Jahreszeit" entgegengefiebert. Im Mittelpunkt des rund 250-köpfigen Ensembles aus Laienschauspielern, die unentgeltlich die über 500-jährige Tradition am Leben erhalten, steht das Ritterpaar. Dieses wird heuer von Magdalena Fischer und Rupert Kellnhofer verkörpert. Sie wurden Anfang März der Öffentlichkeit präsentiert und nahmen seitdem bereits mehrere Termine wahr. Während die Studentin die aufopferungsvolle Schlossherrin, der das arme Volk sehr am Herzen liegt, verkörpert, muss der Schreiner am Ende der über zweistündigen Vorstellung gegen den Drachen anreiten und ihn in einem beeindruckenden Kampf mit Lanze und Schwert erlegen.

Doch es ist nicht nur der ewige Kampf des Guten gegen das Böse, den die Zuschauer in der 1400 Besucher fassenden Arena auf dem Stadtplatz von Furth im Wald zu sehen bekommen. Sie werden auch mitgenommen in eine Reise durch das ausgehende Mittelalter. Sie sehen das Leid der Grenzbevölkerung, lernen einiges über die Hintergründe der Hussitenkriege und erleben packende Schwertkämpfe. Doch das mystische wie historisch belegte Theaterstück ist nur ein Teil des Further Drachenstichs.