Tattoo und Piercing

Ein Chamer Tattoo-Jubiläum, das unter die Haut geht

Tätowiererin Sabrina Lechner betreibt seit 2017 ihr Studio Back to Tattoo in Cham. Am 8. Juli feiert sie mit großem Angebot ihr sechsjähriges Bestehen mit einer Straßenfete - als reine Charity-Veranstaltung.


Sabrina Lechner lädt zu einer ganz besonderen Feier ein. Sie feiert das Jubiläum ihres Studios "Back to Tattoo" mit einem Straßenfest.

Sabrina Lechner lädt zu einer ganz besonderen Feier ein. Sie feiert das Jubiläum ihres Studios "Back to Tattoo" mit einem Straßenfest.

Bunt geht es am Wochenende zu in der Chamer Innenstadt, genauer gesagt am Samstag, 8. Juli, in der Judenstraße. Denn Sabrina Lechner lädt zu einem ganz besonderen Fest dort, direkt vor ihrem Tattoostudio "Back to Tattoo", ein: zum Sechsjährigen.

Eine schwierige Zeit liegt hinter ihr

Dafür ist für die Vorbereitungen und den Aufbau ab 10 Uhr die Judenstraße ab Einfahrt vom Straubinger Berg bis hin zu den ersten Anwohnergaragen für den Verkehr gesperrt, denn es wird einiges geboten. Ab 14 Uhr stehen Bierbänke für Stammkunden, Nachbarn und alle Interessierten bereit, die sich der Hautkunst auf irgendeine Weise verbunden fühlen. "Damals hab' ich das Einjährige gefeiert und an Antenne Bayern hilft gespendet", sagt Lechner, "beim Zweijährigen gingen Spenden an die Bildungsstätte Sankt Gunther in Cham und an das Tierheim in Schwandorf". Und dieses Jahr setzt sich die Künstlerin für mehrere Institutionen ein: "Alles, was zur Feier angeboten wird, ist kostenfrei, aber ich habe Spendenboxen eingerichtet", berichtet sie. In diesem Jahr sollen Ex-Boxer Ralf Seegers Projekt "Harte Hunde" - aus dem TV-Format des Senders Vox bekannt -, Sankt Gunther und die Montessori-Schule in Schönthal unterstützt werden. Auch eine kleine Spendenbox für ihren Laden stellt sie auf, aber "damit will ich wirklich nur die Getränkekosten etwas decken", führt die gelernte Bankkauffrau aus.

In den vergangenen Jahren konnte sie aus Planungsgründen keine Charity-Veranstaltung einrichten - denn mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie hatte die junge Frau hart zu kämpfen. "Jetzt will ich einfach Danke sagen", sagt sie bewegt, "so viele andere mussten aufgeben. Ich habe so viel Unterstützung von Freunden und Stammkunden erfahren - und sie sind alle über die schwierigen Zeiten geblieben und waren da."

Die Nadelkünstlerin hat ein bewegtes Leben hinter sich. Nach der Ausbildung zur Bankkauffrau floh sie aus der Kleinstadt in Metropolen wie Mannheim, Nürnberg, Ulm und Kassel, arbeitete im Autoverkauf und in der Gastronomie. Nach dem Unfalltod ihres Partners, durch den sie erstmals ein Tattoostudio von hinter dem Tresen aus genauer sah, folgten einige weitere Schicksalsschläge und schließlich die Heimkehr nach Cham - und damit ihr Tattoostudio "Back to Tattoo" in der Judenstraße 4.

Und das ist auch das, was Lechner ausmacht: "Ohne das hier, meine Arbeit, hätte ich das alles nie geschafft in meinem Leben. Ich bin so froh darüber, dass ich in meinem Beruf das gefunden habe, was mich vollends zufrieden macht - das können die wenigsten behaupten."

Ein Fest als Dankeschön

Das Fest wird keine Art kleine Tattoo-Convention. "Den Arbeitsbereich sperre ich ab, der Laden ist nur für Toilettenzugang geöffnet", fügt sie an. "Bei solchen Vorhaben wie diesem Fest sind mir mein Partner, der Motorradclub Devil Skull und viele Freunde wie auch meine Eltern immer eine große Hilfe. Ich will jetzt mal mit den Leuten feiern, die immer für mich da waren", so die Tätowiererin.

Programm

Beginn ist am Samstag, 8. Juli, um 14 Uhr in der Judenstraße in Cham. 30 Bierbänke laden ein zum gemeinsamen Genuss von Getränken, Kuchen und Spanferkel. Spendenboxen stehen bereit. Außerdem wird es eine Hüpfburg für die Kinder geben. Ab etwa 20 Uhr gibt es Livemusik vom aufstrebenden Popmusiksänger Pascal "Lila" Putzker, danach wird ein DJ auftreten. Um 22 Uhr endet das gemütliche Beisammensein.

Straßensperrung

Aufgrund der Feier ist die Judenstraße von 10 bis 0 Uhr am Samstag, 8. Juli, von der Einfahrt vom Straubinger Berg bis zu den ersten Anwohnergaragen gesperrt.