Cham

Deeskalation am Krankenbett: Immer wieder Ärger mit aggressiven Patienten


Nicht immer läuft eine Behandlung so reibungslos ab. Manche Patienten - besonders nachts - werden gegenüber ihren Helfern ausfällig oder sogar handgreiflich. Foto: dpa

Nicht immer läuft eine Behandlung so reibungslos ab. Manche Patienten - besonders nachts - werden gegenüber ihren Helfern ausfällig oder sogar handgreiflich. Foto: dpa

Eigentlich wollen die Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte nur helfen. Doch manche Patienten danken es ihnen mit Pöbeleien, Beschimpfungen oder Handgreiflichkeiten. Zu Jahresbeginn machte ein Vorfall in der Sana-Klinik in Cham Schlagzeilen. Ein stark betrunkener Mann hatte in der Silvesternacht eine Röntgenschwester am Hals gepackt und dabei verletzt. Schwierige Patienten oder ungebetene Gäste tauchen im Krankenhaus immer wieder auf. Auch beim Rettungsdienst kennen die Mitarbeiter solche Situationen und versuchen, sich zu wappnen.

Zu Zwischenfällen komme es regelmäßig, erzählt Andreas Zach, Pflegedirektor der Sana-Kliniken im Landkreis Cham. Ungebetene Gäste, die auf der Suche nach Medikamenten durchs Haus schleichen oder - wie erst im Dezember geschehen - Jugendliche, die einen Notfallkoffer mitgehen lassen wollten: "Die Bandbreite ist groß", sagt Zach. Oft seien es alkoholisierte oder von Drogen berauschte Patienten, die nachts in der Notaufnahme pöbeln. Manchmal werden sie auch handgreiflich.

Damit Schwestern, Pfleger und Ärzte wissen, wie sie in einer solchen Situation reagieren sollen, bekommen sie Verfahrensanweisungen an die Hand. "Vor einigen Jahren hatten wir ein paar solcher Vorfälle hintereinander", erinnert sich Zach. Daraufhin habe sich eine Arbeitsgruppe gegründet. Zusammen mit Psychiater Dr. Helmut Hausner, Polizisten und Vertretern des Betriebsrats setzte sich das Pflegepersonal mit dem Thema auseinander. Die Klinik bietet zudem Schulungen an. "Nach dem jüngsten Vorfall werden diese vermutlich wieder stärker nachgefragt", prognostiziert Zach.