Bandportrait

Auf Gleisen ins Rampenlicht – Die Band "Railway 5" aus Falkenstein


Railway 5 - das sind (von links) Sebastian Hecht, Andreas Pickl, Jonas Schambeck, Sebastian Wagner und David Schmidt. (Foto: Kerstin Weinzierl)

Railway 5 - das sind (von links) Sebastian Hecht, Andreas Pickl, Jonas Schambeck, Sebastian Wagner und David Schmidt. (Foto: Kerstin Weinzierl)

Von Kerstin Weinzierl

Die Bahngleise führen hinein ins Schwarze, verlieren sich irgendwo im Dunkel der Nacht - das Logo der Newcomerband "Railway 5" aus Falkenstein lässt viel Platz für Interpretationen: Fünf Jungs wollen raus aus ihrem Probenraum im Keller rauf auf die große Bühne. Sie gründen eine Band, ihr Karriere-Zug nimmt Fahrt auf, legt rasant an Geschwindigkeit zu. Wohin der Weg sie führen wird, wo er enden wird, ist ungewiss, liegt verborgen im Dunkel der Nacht.

Das ist allerdings einzig und allein das, was die Schreiberin dieser Zeilen mit dem Logo und dem Namen "Railway 5" verbindet, in Wahrheit ist alles ganz einfach. "Railway 5" ist schlicht und ergreifend die englische Übersetzung der Adresse eines Bandmitglieds: "Am Bahndamm 5". Dass die "5" exakt die Zahl der Bandmitglieder wiedergibt, ist den fünf Jungs aus dem Falkensteiner Raum erst im Nachhinein aufgefallen. Es hat halt zufällig gepasst.

"Railway 5" - das sind Sänger David "Dave" Schmidt (14) aus Falkenstein, Schlagzeuger Sebastian "Basti" Wagner (14) aus Völling, Lead-Gitarrist Andreas "Andi" Pickl (17) aus Falkenstein, Rhythmus-Gitarrist Jonas "Jimi" Schambeck (17) aus Falkenstein und Bassist Sebastian "Badu" Hecht (15) aus Falkenstein. Seit etwa einem Jahr proben sie zusammen, im Januar standen sie erstmals gemeinsam auf der Bühne. Seitdem folgt ein Auftritt dem nächsten. "Wir sind offen für alles und nehmen mit, was geht", sagt Basti. Das ist die Devise von "Railway 5".

Rockmusik: gecovert und selbst komponiert

"Railway 5" - das ist Rockmusik, großteils gecovert von "Guns N'Roses", "Red Hot Chili Peppers " und "Green Day". Nach und nach kommen Eigenkompositionen ins Repertoire mit politischen und sozialkritischen Texten. Vor allem Jimi erweist sich hier als kreativer Kopf. "New World" beispielsweise, ein Song, der auf "Soundcloud" zu hören ist, beleuchtet die negativen Seiten des Kapitalismus. Einen Live-Mitschnitt des "Railway Reggae" können sich die Fans auf Youtube anhören.

Die Melodien entstehen bei den wöchentlichen Sessions bei Basti zu Hause. Im Keller proben die Jungs im perfekt eingerichteten schall-isolierten Probenraum von Bastis Vater, der selbst in einer Band spielt. Er ist es auch, der den Anstoß zur Gründung der Band gab. Basti erzählt: "Mein Dad hat zu mir gesagt, dass es einfach nichts bringt, wenn ich immer nur im Keller allein für mich dahinspiele." Der Bassist seiner Band stellt den Kontakt zu Jimi her, der sich übrigens bis vor Kurzem noch "Jimmy" schrieb. Die banale Erklärung für die Namensänderung: "Jimi lässt sich auf der Playstation bei ,Need For Speed' schneller schreiben."

Ein Sänger, der nicht singen wollte

Dann bringt Basti seinen Freund
David mit zur Probe. Der will anfangs auf keinen Fall singen, sondern Gitarre spielen. Doch Basti ahnt wohl schon, welches Talent in Dave steckt und drückt ihm einfach das Mikro in die Hand. Und jeden, der die Band das erste Mal hört, haut es erst einmal von den Socken, wenn Dave zu singen beginnt. Kaum zu glauben, welch gewaltige, kraftvolle und tiefe Töne aus dem doch eher zierlichen Körper des Sängers von "Railway 5" kommen.

Irgendwann taucht Badu bei den Proben auf. Und weil noch ein Bassist fehlt, schnappt er sich kurzerhand den Bass, der im Bandraum rumsteht. Für die Lead-Gitarre aktiviert Basti einen alten Handy-Kontakt: "Gitarren-Andi". Mit seinen genialen Gitarren-Soli beeindruckt er die restlichen Vier - "Railway 5" ist geboren.

Zweiter Platz bei Band-Wettbewerb

Anfang des Jahres stehen die Fünf erstmals gemeinsam auf der Bühne, als Vorband im Musikcafé Stögi's Live in Roding. Ihren ersten großen Erfolg feiert die Band wenig später mit dem zweiten Platz beim Stögi-Cup in Roding, einem Wettbewerb für Nachwuchsbands. "Mit diesem Erfolg haben wir nicht gerechnet", meinen die Jungs rückblickend. Seitdem reißen die Auftritte nicht ab: Eröffnung einer Kleinkunstbühne in Waldmünchen, Maifest am Schuman-Gymnasium in Cham, im Juni Burgrock in Brennberg. Das nächste Engagement folgt im Juli in Cham. Im kommenden Jahr will die Band unbedingt beim Pösinger Open Air mit dabei sein. Bei möglichst vielen Auftritten wollen die Jungs bis dahin Bühnenerfahrung sammeln. In der Zwischenzeit soll auch das erste Album fertig werden. Die Planungen laufen bereits.

Und wenn sie schon bei den Zukunftsplänen sind, dann sprechen die jungen Musiker auch gerne von ihren Träumen. "Ein Auftritt beim Hurricane-Festival. Das fände ich super cool", sagt Basti. Wenn's nach Jimi ginge, dann würde "Railway 5" sobald wie möglich mit einem Tourbus durch Deutschland tingeln. Für Badu darf's gerne auch international sein: "Ein Auftritt in einem anderen Land, das wär' schon ziemlich geil. Amerika wär' cool!" Doch egal, was die Zukunft bringt, momentan genießen die Fünf jeden Auftritt, der kommt, und vor allem ihre gemeinsamen Sessions. "Das Improvisieren macht riesig Spaß und am Ende kommt immer was Cooles raus!" Und für Jimi noch wichtiger: die Pizza zwischendurch!

Mehr Infos zur Band gibt es auch auf Facebook.

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Andreas "Andi" Pickl"17 Jahre, aus FalkensteinAufgabe in der Band:Lead GitarristDieses Lied läuft bei mir im Moment ständig auf und ab:"Still Remains" von Alter Bridge, "Amen Rock and Roll" von 3 Days Whizkey, "Paradise City" von Guns N`RosesBei diesem Lied schalte ich das Radio aus:Alles von NenaMeine musikalischen Vorbilder:Slash (Lead-Gitarrist von Guns N`Roses) und Phil X (Bon Jovis Lead Gitarrist) Was gibt`s bei dir außer Musik noch?Jonglieren und SnowboardenDas sagen die anderen Bandmitglieder über mich:ein Ausnahme-Gitarrist; legt grandiose Gitarren-Soli auf die Bühne; isst seine Pizza viel zu scharf.

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David "Dave" Schmidt14 Jahre aus FalkensteinAufgabe in der Band:SängerDieses Lied läuft bei mir im Moment ständig auf und ab:"Paradise City" von "Guns N`Roses"Bei diesem Lied schalte ich das Radio aus:"Lieder" von Adel TawilMeine musikalischen Vorbilder:Billy Talent und VolbeatWas gibt's bei dir außer Musik noch?Fußball, Mountainbiken und AngelnDas sagen die anderen Bandmitglieder über mich:Man traut ihm seine Stimme nicht zu; sehr kreativ; hat er den Text nicht drauf, singt er einfach das, was ihm gerade in den Sinn kommt; hat für den "Railway Reggae" die Sprache "schmidtisch" erfunden.(Foto: Kerstin Weinzierl)

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Sebastian "Badu" Hecht15 Jahre, aus FalkensteinAufgabe in der Band:BassistDieses Lied läuft bei mir im Moment ständig auf und ab:"Crystal Ball" von Deathfrom Above 1979Bei diesem Lied schalte ich das Radio aus:Bei allen Balladen; entweder schlafe ich ein oder ich werde aggressiv.Meine musikalischen Vorbilder:Green Day und Flea (Bassist von Red Hot Chili Peppers)Was gibt's bei dir außer Musik noch?Fußball, VolleyballDas sagen die anderen Bandmitglieder über mich:ist der einzige von uns, der wirklich übt; kann super improvisieren; wenn er mit dem Mofa zu den Proben kommt, hört und riecht man ihn schon von Weitem; kann ernst sein oder einen Total-Aussetzer haben - eben "Badu". (Foto: Kerstin Weinzierl)

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Sebastian "Basti" Wagner14 Jahre, aus VöllingAufgabe in der Band: SchlagzeugerDieses Lied läuft bei mir im Moment ständig auf und ab:"This Means War" und "Hail to the King" von Avenged SevenfoldBei diesem Lied schalte ich das Radio aus:"FourFiveSeconds" Meine musikalischen Vorbilder:Avenged Sevenfold und Bullet for my ValentineWas gibt's bei dir außer Musik noch?Fußball, Motorcross und AngelnDas sagen die anderen Bandmitglieder über mich:Er ist unser Beat-Boy, was er aber selber gar nicht gerne hört; Organisator der Band; dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt.(Foto: Kerstin Weinzierl)

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Jonas "Jimi" Schambeck17 Jahre, aus FalkensteinAufgabe in der Band:Rhythmus-GitarristDieses Lied läuft bei mir im Moment ständig auf und ab:"Follow Me" von Dot und "Sultans of Swing" von Dire StraitsBei diesem Lied schalte ich das Radio aus: "Atemlos" von Helene FischerMeine musikalischen Vorbilder:Red Hot Chili Peppers, Green Day, Dire StraitsWas gibt's bei dir außer Musik noch?Elektronik und PolitikDas sagen die anderen Bandmitglieder über mich:hat zu viel Phantasie; ab und zu a bisserl spinnert; Wenn er seine Minuten hat, möchte man am liebsten auf und davon laufen; kommt eigentlich nur zum Pizzaessen zu den Proben.(Foto: Kerstin Weinzierl)