Falkenstein

Asylbewerber im „Schröttinger-Bräu“?


Im Gasthof "Schröttinger Bräu" will die Regierung eine Unterkunft für 60 Asylbewerber einrichten. (Foto: Kröller)

Im Gasthof "Schröttinger Bräu" will die Regierung eine Unterkunft für 60 Asylbewerber einrichten. (Foto: Kröller)

Von Redaktion idowa

Das Thema "Unterbringung von Asylbewerbern" ist in Falkenstein nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr hatte es die Bürger beschäftigt. Der Eigentümer des "Hotels am Schlosspark" war damals überzeugt worden, das Gebäude doch wieder gastronomisch zu nutzen.

Die Regierung der Oberpfalz plant nun, im Anwesen "Schröttinger Bräu" eine Unterbringung von bis zu 60 Asylbewerbern. Bürgermeister Thomas Dengler, Geschäftsführer Stefan Jobst und der Falkensteiner Bürger Joachim Eberl halten dieses Objekt allerdings für gänzlich unpassend. "Schon allein die besondere Lage im Ortszentrum mit entsprechender Wirkung auf den Ort" mache das denkmalgeschützte Gebäude "für dieses Vorhaben ungeeignet", meint Dengler. In der Vergangenheit sei die Marktgemeinde bestrebt gewesen, in Falkenstein möglichst optimale Rahmenbedingungen hinsichtlich Tourismus und Fremdenverkehr zu schaffen. "Diese Neunutzung", sagt Dengler, "würde aber auf jeden Fall negative Auswirkungen nach sich ziehen." Dengler sieht auch zusätzliche Kosten auf die Marktgemeinde zukommen, die, wie bekannt, sowieso hoch verschuldet sei.

Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich, dass dieses Objekt, sollte es doch wieder gastronomisch genutzt werden, "bestimmt sehr gut angenommen und sogar gebraucht würde".

Dengler unterstrich, dass die Gemeinde und das Landratsamt auf ein derartiges Vorhaben keinen Einfluss hätten, da es ein Beherbergungsbetrieb bleiben würde, also keine Nutzungsänderung erforderlich sei. Ausschlaggebend sei vielmehr die Feststellung des staatlichen Bauamts Regensburg, ob das Objekt hinsichtlich Baurecht oder Brandschutz den öffentlichen Vorschriften entspreche.

"Entschieden wird letztendlich vom Eigentümer", bemerkt Joachim Eberl. Er wünschte sich jedoch von der Gemeinde, den Willen der Bürger zu unterstützen und sie ausreichend zu informieren. "Vor allem aber wollen die Falkensteiner die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äußern", bekräftigte er. Man sei nicht ausländerfeindlich, aber 60 Asylbewerber seien "für Falkenstein zu viel, vor allem in dieser Lage".

Bürgermeister Dengler sagt, er sehe sich gegenüber den Falkensteiner Bürgern in der Verpflichtung, "alles zu tun, diesem Vorhaben entgegenzuwirken".

Er werde Mitte nächster Woche in einem Gespräch mit der zuständigen Abteilungsleiterin der Regierung dementsprechende Argumente vorbringen. Sobald er ein klares Bild von dieser Situation habe, werde eine Bürgerversammlung stattfinden, um die Bevölkerung ausführlich zu informieren, ergänzt Dengler.