Gedenkgottesdienst in Steinbühl

Den verstorbenen Pfingstreitern zu Ehren


Der 1972 errichtete Gedenkstein neben der Pfingstreiterkirche wurde 2013 restauriert.

Der 1972 errichtete Gedenkstein neben der Pfingstreiterkirche wurde 2013 restauriert.

Der am Mittwoch wiederkehrende Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Pfingstreiter in der Nikolauskirche in Steinbühl gibt Anlass, eine Tradition näher zu beleuchten.

Lange Tradition

Das Gedenken wurde schon vor Jahrzehnten eingeführt. Man ließ sich dabei tragen von dem Leitgedanken, dass die langjährigen Teilnehmer dieses Gelöbnisritts nicht in Vergessenheit geraten. Gott und der Heimat zur Ehr waren sie alle Jahre wieder am Pfingstmontag nach Steinbühl geritten und hatten dafür manche Strapazen auf sich genommen.

Der am 14. Oktober 2018 verstorbene Steinbühler Ruhestandspfarrer Albert Melchner, hatte diese Gedenkgottesdienste immer würdevoll gestaltet. Er ist auch dazu übergegangen, für diesen Gedenktag zuweilen einen Gastprediger einzuladen. 2008 etwa weilte der ehemalige Stadtpfarrer Gerhard Dirscherl in Steinbühl und schilderte in einer mitreißenden Predigt seine Erinnerungen an Pfingsten in Kötzting. Zu seinem ersten Pfingstmontag 1976 schickte es sich, dass der damalige Regensburger Diözesanbischof Dr. Rudolf Graber sein Kommen zum Pfingstritt zugesagt hatte. Er bezeichnete den Pfingstritt als Zeichen des Glaubens, deshalb müsse er bewahrt bleiben. Es gelte, das Erbe der Väter hinüberzuretten in die Zukunft.

Heuer keine Einkehr

Ein Jahr später konnte der unvergessene Ortsseelsorger den Altabt Emmeram Geser vom Kloster Metten als Gastprediger begrüßen. Weitere Gastprediger folgten ihm. So manches Jahr zelebrierte Pfarrer Albert Melchner den Gedenkgottesdienst für die Pfingstreiter selbst und wandte sich mit seinen eigenen Gedanken an die Gläubigen. Ab 2016 hielt dann der geistliche Offiziator den Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Pfingstreiter und ab 2015 erklangen alljährlich auch die Pfingstritt-Fanfaren im Gotteshaus und am Gedenkstein. Dreimal fiel Kaplan Florian Rein diese ehrenvolle Aufgabe zu. Und vor einem Jahr hatte sein Nachfolger Matthias Meckel sein Debüt in dieser Funktion.

Nach dem Gedenkgottesdienst finden sich die Teilnehmer vor dem 1972 unter der Federführung von Sepp Schwarz und Georg Barth errichteten Pfingstreiterdenkmal zusammen. Hier wird die Totenehrung mit Bukett-Niederlegung jeweils vom Bürgermeister der Stadt Bad Kötzting oder einem seiner Vertreter durchgeführt, ehe sich noch ein gesellschaftlicher Teil anschließt. Von der Einkehr wird man in diesem Jahr allerdings infolge der Corona-Vorgaben Abstand nehmen müssen.