Großeinsatz in der Ortsmitte von Rimbach: Über 200 Personen mussten am Montagabend bei einem Brand im Hotel Bayerischer Hof evakuiert werden. Sieben Personen wurden nach Angaben der Polizei leicht verletzt. Die Hotelgäste wurden in einer Notunterkunft in der Hohenbogenschule untergebracht. Die Schule fällt am Dienstag in Rimbach aus. 

Wie die Polizeiinspektion Bad Kötzting in der Nacht mitteilte, brach das Feuer gegen 19.30 Uhr im ehemaligen Billardraum, der als Abstelllraum diente, aus. Das Feuer griff auf das Erdgeschoss des Anbaus über. Die ersten Löschversuche wurden durch die enorme Hitze unterbrochen. Temperaturen weit über 800 Grad Celsius ließen den eingesetzten Trupps teilweise keine Möglichkeit, den Brandherd zu erreichen. Es 
wurden aus weiteren Seiten Atemschutztrupps in den Innenangriff eingesetzt, um die Ausbreitung zu verhindern. Die enorme Hitze und der starke Brandrauch forderte die Atemschutztrupps massiv. 
Im Einsatz waren seitens der Feuerwehren 245 Einsatzkräfte mit 50 Einsatzfahrzeugen. Mit 20 Atemschutztrupps, die sprichwörtlich durchs Feuer gingen, gelang es den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die große Gefahr des Wiederaufflammens war sehr hoch, sodass Atemschutztrupps unter schwersten Bedingungen Löscharbeiten vornahmen, um ein erneutes Ausbrechen zu verhindern

Wie Mario Mischok, der Kommandant der Feuerwehr Rimbach, noch am Abend erklärte, sei die Brandbekämpfung äußerst schwierig gewesen. Durch die starke Rauchentwicklung musste der gesamte Komplex mit knapp 200 Menschen (Angestellte und Hotelgäste) evakuiert werden. Das Hotelpersonal hatte bereits vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte damit begonnen. 

Durch das Feuer wurden insgesamt sieben Personen leicht verletzt. Fünf Gäste mussten wegen Rauchintoxikation, Kreislaufproblemen oder Atemnot behandelt werden, davon wurden drei zur Sicherheit in Krankenhäuser gebracht. Zwei mussten nur ambulant vor Ort versorgt werden. Zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr verletzten sich beim Einsatz leicht, auch für sie war glücklicherweise eine ambulante Behandlung ausreichend, wie Einsatzleiter Rettungsdienst Tobias Muhr bekannt gab. 

Hotelgäste wurden in die Grundschule Rimbach evakuiert

Über die Ursache des Feuers konnte der Bad Kötztinger Polizeichef Christian Pongratz am Montagabend noch nichts sagen. Ebensowenig war klar, wie hoch der Schaden ist, laut Polizei soll er allerdings im siebenstelligen Bereich liegen. Eine Begehung des Brandorts war wegen der laufenden Löscharbeiten bis spät in die Nacht nicht möglich. Die Ermittlungen übernimmt die Kriminalpolizei. Die Feuerwehr richtete eine Brandwache ein. 

Das Hotel war nach Angaben der Polizei wegen des Rauches nicht mehr bewohnbar. Es wurde komplett evakuiert. Die Gäste wurden über Nacht in der Turnhalle und den Klassenräumen der Grundschule Rimbach einquartiert und durch BRK und Feuerwehren betreut. Der Schulbetrieb für Dienstag wurde abgesagt. 

BRK-Kreisverband Cham war teils mit 120 Kräften vor Ort

Der an den Ort des Geschehens geeilte Landrat Franz Löffler lobte die professionelle Arbeit der Retter und betonte, dass der Landkreis als Tourismusregion auch in Extremsituationen die Betreuung seiner Gäste gewährleisten werde. 

Wie am Dienstagmorgen bestätigt wurde, hat ein Großteil der Hotelgäste die Nacht in der Hohenbogen-Grundschule verbracht. Einsatzkräfte des Roten Kreuzes und Angehörige mehrerer Feuerwehren betreuten die Urlauber. Der BRK-Kreisverband Cham war teilweise mit 120 Kräften vor Ort. "Die Evakuierung lief geordnet. Die Gäste wurden gut versorgt", sagte Tobias Muhr, Einsatzleiter Rettungsdienst. Das Frühstück nahmen die Gäste am Morgen in der Schulturnhalle ein, wie Schulleiter Michael Prager auf Anfrage unserer Redaktion sagte. Die Gäste wurden danach zurück ins Hotel begleitet, wo sie ihre Zimmer räumten. Die meisten Urlauber reisten dann ab.  Das Hotel ist mittlerweile geschlossen. Brandfahnder der Kripo Regensburg sind vor Ort und ermitteln. 

Der Chamer Kreisbrandrat Michael Stahl zog am Montag eine erste Bilanz und sprach allen Einsatzkräften ein großes Lob aus: "Das war ein ganz starke Gemeinschaftsleistung. Polizei, Feuerwehren, BRK und Gemeinde haben bestens zusammengearbeitet", sagte er.