Energiewende

Ökostrom-Branche kritisiert Energiekonvent


Die Sonne geht hinter Windrädern auf.

Die Sonne geht hinter Windrädern auf.

Von mit Material der dpa

Der Energiekonvent der Staatsregierung stößt auf Kritik beim Landesverband der Erneuerbaren Energien (LEE). Dessen Vorsitzender Raimund Kamm warf der Staatskanzlei vor, die Vertreter der Ökostrom-Branche nicht zu dem Treffen eingeladen zu haben - obwohl es dort auch um den Ausbau von Wind- und Sonnenstrom gehen soll.

Die von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) favorisierte Verschiebung des Atomausstiegs lehnte der Verband am Mittwoch ab: "Atom, Erdgas, Erdöl und Kohle sind umweltschädlich, werden teurer und machen uns von despotisch regierten Ländern abhängig", erklärte Kamm.

"Das letzte Jahrzehnt war für die Energiewende in Bayern ein verlorenes Jahrzehnt", kritisierte Kamm. Die Kritik bezieht sich vor allem darauf, dass der Ausbau der Windenergie in Bayern seit Jahren stagniert.

Die Verfechter der erneuerbaren Energien argumentieren, dass Bayern ganz ohne russisches Gas und arabisches Öl auskommen könnte. "Studien haben nachgewiesen, dass Bayern gut sich vollständig mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen kann", sagte Kamm.

Das Kalkül: Ausgehend von einer Verdopplung des Stromverbrauchs in den nächsten Jahren und einem heutigen Anteil der erneuerbaren Energien von etwa 50 Prozent an der bayerischen Stromerzeugung müsste die heutige Ökostrom-Kapazität etwa vervierfacht werden, damit der Freistaat sich vollständig selbst versorgen kann.