Kommunen

Gemeinden wollen Beteiligung an erneuerbaren Energien


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Ein Solarpark unter wolkigem Himmel.

Die Gemeinden in Bayern verlangen angesichts der Pläne zur beschleunigten Energiewende einen Anspruch auf Beteiligung an den Erträgen. "Realistisch gesehen sind die ehrgeizigen Ausbauziele, insbesondere das Verdreifachungsziel bei der Photovoltaik, bis zum Jahr 2030 kaum erreichbar", sagte Gemeindetagspräsident Uwe Brandl am Mittwoch in Markt Schwaben bei der Vorstellung eines Positionspapiers zur Stromwende. "Das neue Deutschlandtempo müsste dafür auch für den Verteilnetzausbau und die Errichtung von PV-Freiflächenanlagen und Speichern greifen."

Die Gemeinden seien grundsätzlich bereit, den immensen Flächenbedarf bereitzustellen, um genügend Strom zu produzieren. "Allerdings brauchen wir gravierende Verbesserungen bei der Wertschöpfung vor Ort", sagte Brandl. "Bis heute haben die Gemeinden keinen Anspruch darauf, dass sie oder ihre Bürger an den Erträgen beteiligt werden."

Zehntausende Hektar Flächen sind laut Positionspapier bis etwa 2030 für Windvorranggebiete und zusätzlich überbaute Fläche für Photovoltaikanlagen nötig. Wichtig sei eine gleichmäßige Verteilung der flächenintensiven Anlagen auf die Regionen, betonte Brandl. "Die Ausbauziele müssen fair heruntergebrochen werden und auch die Siedlungsgebiete - Stichwort: Dach-Photovoltaik - müssen den Turbo zünden." Auch wenn Beschleunigung geboten sei: "Die Gemeinden wissen am besten, wo die Anlagen hinpassen. Daher muss die Planungshoheit erhalten bleiben, sonst kann die Stimmung schnell kippen."

Die Bundesregierung will, dass der Bruttostromverbrauch bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. 2022 waren es etwa 46 Prozent. Der Anteil muss sich also innerhalb von weniger als zehn Jahren fast verdoppeln.