Migrationskrise

Fast 1.000 Migranten pro Monat kommen nach Zypern


Die Flucht- und Migrationslage im Mittelmeer scheint sich wieder zu verschärfen. (Symbolbild)

Die Flucht- und Migrationslage im Mittelmeer scheint sich wieder zu verschärfen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Der Zustrom von Migranten aus dem Nahen Osten und der Türkei nach Zypern dauert an: Allein in den ersten neun Monaten des Jahres wurden nach Polizeiangaben knapp 9000 Migranten auf der Touristeninsel aufgegriffen.

Im Jahr 2016 waren nur knapp 3000 Asylsuchende auf die Insel gekommen, 2017 stieg die Zahl auf etwa 4500 und 2018 auf fast 8000. Das berichtete die zyprische Zeitung "Phileleftheros" am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium.

Zypern fordert Hilfe von der EU

"Es kommen (seit Jahresbeginn) fast 1000 Menschen monatlich an", hatte am Vortag der Sprecher der zyprischen Polizei, Christos Andreou, im Staatsfernsehen (RIK) gesagt. Präsident Nikos Anastasiades forderte bereits Hilfe von der EU. In der EU-Inselrepublik Zypern mit rund 850 000 Einwohnern leben zurzeit mehr als 20 000 Migranten und Flüchtlinge, deren Status nicht geklärt ist. Die Aufnahmelager sind laut Medien überfüllt.

Situation im Ionischen Meer nach wie vor angespannt

In der Meerenge von Otranto zwischen Italien und Griechenland entdeckten die griechische Küstenwache und die Europäische Grenzschutzagentur Frontex zudem am Freitagmorgen erneut rund 40 Migranten in einem manövrierunfähigen Boot. Sie seien auf dem Weg von Griechenland nach Italien gewesen. Ihr Boot hatte nach Berichten des staatlichen griechischen Fernsehens (ERT) einen Maschinenschaden, die Bootsinsassen hatten am Vorabend die griechischen Behörden alarmiert. Woher sie stammen, wurde zunächst nicht bekannt.

Im Ionischen Meer zwischen Italien und Griechenland werden fast täglich Migranten auf dem Weg nach Italien entdeckt. Mit von Schlepperbanden organisierten Überfahrten aus Griechenland oder der Türkei direkt nach Italien versuchen Migranten, die weitgehend geschlossene Balkanroute auf dem Weg nach Westeuropa zu umgehen.