Politik

Die Werte der Union: Falsche Tatsachen

Die Politik-Chefin Natalie Kettinger über die Werte-Union.


Von Natalie Kettinger

Die Werte-Union verkauft sich gerne als das erzkonservative Gewissen der schwarzen Schwester-Parteien. Doch das ist schlichtweg Vorspiegelung falscher Tatsachen. Erstens ist der Verein mit angeblich 4000 Mitgliedern keine offizielle Gruppierung innerhalb von CDU oder CSU - und zweitens hat er den Boden des Christlich-Konservativen längst verlassen. Das zeigte sich schon 2021 bei der Wahl von Max Otte zum Vorsitzenden - der sich 2022 von der rechtspopulistischen AfD als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten aufstellen ließ: Der vermeintlich Konservative hatte nichts dagegen, als Zugpferd der Demokratiefeinde in die Manege geführt zu werden.

Und nun haben also 95 Prozent der Mitglieder für Hans-Georg Maaßen gestimmt. Für den Mann, der als Verfassungsschutzpräsident den Rechtsextremismus verharmloste und unlängst in einem Interview von einer "rot-grünen Rassenlehre" sowie "Rassismus gegen Weiße" schwurbelte - Vokabular aus finstersten Zeiten, weder christlich noch konservativ. Die CDU sollte deshalb nicht nur Maaßen endlich aus der Partei werfen, beide Unionsparteien sollten zudem deutlich auf Distanz zur Werte-Union gehen. Denn für was dieser Verein steht, ist nun einmal mehr sichtbar geworden.