Seeon

Besuch bei CSU-Klausur in Seeon: Wirtschaft braucht klaren Fahrplan für den Brexit


CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt empfängt Siemens-Chef Joe Kaeser bei der Klausur in Seeon.

CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt empfängt Siemens-Chef Joe Kaeser bei der Klausur in Seeon.

Von Dr. Gerald Schneider

Wie wird Deutschland seine Rolle in der Welt finden? Für den Vorstandsvorsitzenden von Siemens, Joe Kaeser, ist dies eine der wesentlichen Fragen der Zukunft, angesichts der fortschreitenden Digitalisierung, die zunehmend auch "die industrielle Welt erreicht". Denn dies werde gravierende Auswirkungen darauf haben "wie wir arbeiten". Eine "gewaltige Veränderung der Wertschöpfungsketten" werde die Folge sein, sagte Kaeser am Freitag in Seeon, wo er bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe zu Gast war.

Bei den neuen Wertschöpfungsketten sollten Siemens und Deutschland "eine große Rolle spielen". Doch dazu müssten Wirtschaft und Politik die "Menschen mitnehmen" und ihnen "erklären, worum es ganz genau geht". Ziel müsse es sein, eine "soziale Marktwirtschaft 2.0" zu schaffen, um die Gesellschaft für die vierte industrielle Revolution, die Industrie 4.0 fit zu machen. Kaesers Motto dabei: "Perspektiven schaffen und Ängste nehmen."

Kaeser formulierte einige Kernpunkte, deren Umsetzung er von der Politik erwartet. "Wir brauchen Perspektiven für die Menschen im Alter", sagte Kaeser, denn die derzeitigen Versorgungsmodelle litten auf Dauer unter der demografischen Entwicklung. Die Mitarbeiter von Siemens sollten beispielsweise stärker in Aktien des Unternehmens zur Alterssicherung investieren. "Es kann aber nicht angehen, dass solche Aktien dann genauso besteuert werden wie der Hochfrequenzhandel", betonte Kaeser. "Wir brauchen eine neue Art der Altersversorgung."

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