Wirtschaft

Gute Zahlen für Siemens trotz Ölpreis-Flaute


Die Mitarbeiter der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH in Leipzig (Sachsen), Martin Weiß (l) und Günter Mandalka arbeiten am 12.04.2016 in der Endmontage an einem Verdichter für einen Großauftrag aus Ägypten. Bis 2017 liefert das Leipziger Werk in einer Kleinserie insgesamt elf dieser Fuelgas-Verdichter in den Nilstaat.

Die Mitarbeiter der Siemens Turbomachinery Equipment GmbH in Leipzig (Sachsen), Martin Weiß (l) und Günter Mandalka arbeiten am 12.04.2016 in der Endmontage an einem Verdichter für einen Großauftrag aus Ägypten. Bis 2017 liefert das Leipziger Werk in einer Kleinserie insgesamt elf dieser Fuelgas-Verdichter in den Nilstaat.

Von Monika Müller

Wie lief es im zweiten Quartal für Siemens? Konzernchef Kaeser legt am Mittwoch die Zahlen vor. Nach Experteneinschätzung dürfte sich der Elektrokonzern trotz der Ölpreis-Flaute ordentlich geschlagen haben.

Der Elektrokonzern Siemens dürfte die Ölpreis-Flaute im zweiten Geschäftsquartal besser verkraftet haben als mancher Wettbewerber. Sowohl Auftragseingang als auch Umsatz haben nach Analystenschätzungen zwischen Januar und März deutlich zugelegt. Dabei habe Siemens auch vom milliardenschweren Kraftwerksauftrag aus Ägypten profitiert, heißt es. Die konkreten Zahlen will Konzernchef Joe Kaeser an diesem Mittwoch (4. Mai) vorlegen.

Dabei dürfte Kaeser auch den Ausblick für das laufende Jahr bestätigen, erwarten die Experten. Zur Hauptversammlung im Januar hatte der Vorstandschef den Aktionären ein starkes Jahr in Aussicht gestellt - auch wenn sich die Weltwirtschaft weiter eintrübe. Unter dem Strich will Siemens in diesem Jahr mindestens 5,3 Milliarden Euro Gewinn einfahren.

Die niedrigen Ölpreise dürften allerdings auch im zweiten Quartal zu spüren gewesen sein. Zuletzt kämpfte Siemens in der Sparte Prozessindustrie und Antriebe mit Nachfrageflaute und Preisverfall und hatte den Abbau und die Verlagerung von insgesamt 2.500 Jobs angekündigt, davon rund 2.000 in Deutschland. Siemens baut in der Sparte große Elektroantriebe für die Öl- und Bergbauindustrie.

Ob es schon Neuigkeiten zur geplanten Übernahme des spanischen Windkraftanlagenbauers Gamesa gibt, ist offen. Zuletzt hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass Kaeser bereit sei, auch den französischen Energiekonzern Areva aus einem Joint Venture mit Gamesa herauszukaufen, um den Deal unter Dach und Fach zu bringen. Damit würde das Geschäft für Siemens teurer als ursprünglich geplant.

Der Siemens-Rivale General Electric litt zuletzt deutlich unter den Schwierigkeiten seiner Kunden aus der Öl- und Energieindustrie. Zwar legte der Umsatz des US-Konzerns im ersten Quartal zu, aber auch dank der Übernahme von Sparten des französischen Alstom-Konzerns. Unter dem Strich verbuchte GE einen Verlust von 98 Millionen Euro.