Misstrauen gegenüber Israel?

Bericht: Drohnen des US-Militärs kreisen über Gazastreifen

Während des Gaza-Kriegs kamen US-Drohnen vom Typ MQ-9 Reaper zum Einsatz. (Archivbild)

Während des Gaza-Kriegs kamen US-Drohnen vom Typ MQ-9 Reaper zum Einsatz. (Archivbild)

Von dpa

Um die Einhaltung der Waffenruhe zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu überwachen, setzt das US-Militär einem Bericht zufolge seit Kurzem eigene Drohnen über dem Gazastreifen ein. Mit Einverständnis der Israelis würden Luftaufnahmen von Aktivitäten am Boden gemacht, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf israelische und amerikanische Militärquellen. Der Drohneneinsatz unterstützt demnach das mit Zivilisten und Militärvertretern besetzte Koordinationszentrum im Süden Israels, das seit vergangener Woche die Einhaltung der Waffenruhe kontrollieren und sich mit humanitärer und logistischer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen befassen soll.

Die USA haben die Waffenruhe zusammen mit Katar und Ägypten vermittelt. Sie nehmen derzeit in der Region eine Koordinatorenrolle ein und sind der wichtigste Verbündete Israels. Der Zeitungsbericht legt allerdings nahe, dass sich die Amerikaner mit Hilfe der Drohnen lieber ein eigenes Bild der Lage machen wollen, anstatt sich primär auf die Erkenntnisse der Israelis zu stützen. Im Zuge des immer weiter eskalierten Gaza-Kriegs waren wiederholt Unstimmigkeiten zwischen den Regierungen der beiden Länder aufgetreten.

Auf Anfrage der „New York Times“ äußerten sich weder das US-Verteidigungsministerium noch das israelische Militär zu den Recherchen des Blattes. Hinter vorgehaltener Hand sollen israelische Regierungsvertreter den Drohneneinsatz aber als ziemlich ungewöhnlich bezeichnet haben. Zudem wurden US-Regierungsquellen zitiert, die diese Woche Zweifel daran geäußert hätten, ob Israel wirklich alle Absprachen zur Beendigung des Gaza-Kriegs respektieren und die fragile Waffenruhe einhalten wird.

Ein früherer US-Diplomat äußerte sich noch deutlicher zu dem Drohneneinsatz. „Das ist eine sehr übergriffige Form der amerikanischen Überwachung an einer Front, wo die Israelis eine konkrete Bedrohung sehen“, sagte der zu Zeiten von Präsident Barack Obama in Israel stationierte US-Botschafter Daniel B. Shapiro der Zeitung. „Wenn es uneingeschränkte Transparenz und uneingeschränktes Vertrauen zwischen Israel und den USA gäbe, wäre das nicht nötig.“ Offensichtlich wolle die US-Regierung aber „jegliche Möglichkeit etwaiger Missverständnisse ausräumen“.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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