Gesellschaft

Studie: Nur wenige junge Frauen leben nach „Tradwife“-Ideal

Lieber Kinder statt Karriere? Forscher haben das Rollenbild junger Frauen untersucht (Symbolbild).

Lieber Kinder statt Karriere? Forscher haben das Rollenbild junger Frauen untersucht (Symbolbild).

Von dpa

Mit der Inszenierung des traditionellen weiblichen Rollenbildes erzeugen „Tradwives“ auf Social-Media-Kanälen zwar Reichweite - im realen Leben prägt diese Lebenseinstellung einer Studie zufolge aber zumindest in Deutschland nur wenige Frauen. Die Mehrheit der jungen Frauen orientiere sich an der Gleichstellung von Mann und Frau, teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden mit.

Die sogenannten Tradwives (aus dem Englischen: Abkürzung für „traditional wives“) bezeichnen laut Bundesinstitut „einen vergleichsweise neuen reichweitenstarken Trend, bei dem Influencerinnen traditionelle Geschlechterrollen idealisieren und die zentrale Bedeutung von Weiblichkeit, Mutterschaft sowie Haus- und Fürsorgearbeit für Frauen betonen.“

In Deutschland seien allerdings knapp 63 Prozent der befragten Frauen für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung bei Familie und Beruf und befürworteten gleichstellungsbezogene Grundsätze, erklärte die Mitautorin der Studie, Sabine Diabaté. Die Analysen basieren auf einer Befragung von 2.709 Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren, die in den Jahren 2021 und 2023 interviewt wurden, wie das Bundesinstitut mitteilte.

Knapp ein Fünftel (19,3 Prozent) der Frauen unterstützen demnach die Gleichstellung zwar grundsätzlich, hielten aber eine Vollzeiterwerbstätigkeit von Müttern und Eltern insgesamt als schlecht vereinbar mit den Bedürfnissen der Kinder.

Ebenfalls ein knappes Fünftel der Befragten vertritt der Studie zufolge Einstellungen, die jenen der Tradwives ähneln - also ein traditionelles Rollenbild von Weiblichkeit, Mutterschaft und Fürsorgearbeit.

Diese Gruppe der befragten Frauen habe sich überzeugt gezeigt, dass ein Kleinkind unter der Erwerbstätigkeit seiner Mutter leide, eine Frau ohne ein Kind kein erfülltes Leben führen könne oder dass sich Frauen stärker auf die Familie als auf eine Karriere konzentrieren sollten.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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