Forschung

Marder setzte «Weltmaschine» mehrere Tage außer Betrieb


Der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) im Europäischen Kernforschungszentrum Cern bei Genf (Foto vom 31.05.2007).

Der Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) im Europäischen Kernforschungszentrum Cern bei Genf (Foto vom 31.05.2007).

Von Monika Müller

Ein Marder sorgte am größten Teilchenbeschleuniger der Welt zunächst für einen Schock: Stromausfall in weiten Teilen. Und nun dauert dieser vermutlich noch bis Ende der Woche an.

Weil ein Marder einen Kurzschluss ausgelöst hatte, bleibt der größte Teilchenbeschleuniger der Welt wahrscheinlich noch bis Freitag außer Betrieb. Es müssten elektrische Verbindungen repariert und die Anlage müsse sorgfältig auf eventuelle Schäden untersucht werden, sagte der Sprecher des Europäischen Kernforschungszentrums, Arnaud Marsollier, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Marder hatte am Freitag in einer Transformatoranlage des 27 Kilometer langen Beschleunigerrings Large Hadron Collider (LHC) zwischen dem französischen Jura und dem Genfer See einen Kurzschluss verursacht. Dies hatte laut LHC-Protokoll zu einer "schweren elektrische Störung" geführt, so dass die "Weltmaschine" den Betrieb einstellen musste.

Marsollier sagte, der Marder sei entgegen anfänglichen Vermutungen nicht in das LHC-Tunnelsystem vorgedrungen, sondern habe es "nur" in eine an der Erdoberfläche befindliche Trafo-Station geschafft. "Wir haben zwar Zäune, aber kleine Wildtiere können sie kaum aufhalten." Der Marder wurde in der Anlage von einem Stromschlag getötet.

Der LHC hatte im Juni 2015 nach Modernisierungsarbeiten wieder in den Betrieb genommen worden. Zuvor hatten die Cern-Wissenschaftler mit seiner Hilfe die Existenz des Higgs-Boson nachgewiesen, des wichtigsten Elementarteilchens im Standardmodell der Materie.