Im Rathaus von Bad Wörishofen brodelt es: Weil das Vertrauensverhältnis gestört ist, haben die Stadträte des Allgäuer Kurortes den Bürgermeister zum Rücktritt aufgefordert.

"Das Tischtuch ist zerschnitten, jede Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit fehlt", sagte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Stefan Ibel, am Dienstag. Hintergrund sind Auseinandersetzungen zu Abgaben von Fremdenverkehrsbeiträgen und ein entsprechender Stadtratsbeschluss, den der Bürgermeister Paul Gruschka (Freie Wähler) der Staatsanwaltschaft zur "strafrechtlichen Überprüfung" übergeben hat.

Die Stadträte sprechen bei diesem Vorgang von einer Kriegserklärung und legten dem Stadtoberhaupt am Montagabend den Rücktritt nahe. Gruschka sieht dafür keinen Grund. "Ich bin der Meinung, dass ich von den Bürgern den Auftrag erhalten habe, die Sache mit den Fremdenverkehrsbeiträgen in Ordnung zu bringen", sagte er am Dienstag.