München
Geigerin sucht "Finder": 100.000 Euro teures Instrument in S-Bahn vergessen
Die Bundespolizei fahndet nach einem bislang unbekannten Mann und einer wertvollen, rund 250 Jahre alten "Landolfi"-Geige.
Diese hat ein bislang unbekannter Mann am 16. April in einer S-Bahn an sich und mitgenommen. Da die Geige und weitere Gegenstände bislang nicht aufgefunden wurden, Nachfragen bei Fundstellen ebenso ergebnislos verliefen wie polizeiinterne Fahndungen, bittet die Bundespolizei nun Medien und Öffentlichkeit um Unterstützung.
Am Samstag, 16. April, fuhr eine 37-jährige Frau aus München mit einer S6 von München nach Starnberg. Sie führte einen Formgeigenkasten samt Saiteninstrument, Geigenbögen, Schulterstütze und Kolofonium mit. Den Geigenkasten legte sie nach dem Einsteigen am Rosenheimer Platz in die Gepäckablage über ihren Sitzplatz. Abgelenkt durch ein Gespräch mit einer Frau, vergaß sie beim Ausstieg in Starnberg kurz nach 13 Uhr die Geige samt Kasten.
Auswertungen der Videoaufzeichnungen durch die Bundespolizei ergaben, dass gegen 14:10 Uhr ein bislang unbekannter Mann am Karlsplatz (Stachus), in die nunmehr Richtung Ostbahnhof verkehrende S6 eingestiegen war. Nachdem er sich zunächst unterhalb der Gepäckablage mit dem Geigenkoffer saß, stand er kurz darauf auf, nahm den Geigenkasten an sich und setzte sich wieder.
Anschließend schaute er in die seitlichen Taschen und in den Geigenkasten. Um 14:18 Uhr stieg er mit dem Geigenkasten am Ostbahnhof aus. Da die rund 100.000 Euro teure Geige bisher nicht aufgefunden wurde, muss davon ausgegangen werden, dass der bislang unbekannte Mann sie unterschlagen hat.
Bei der Verliererin handelt es sich um die Schwiegertochter einer 65-jährigen Frau aus Seefeld-Hechendorf sowie die Ehefrau eines Mitglieds des BR-Symphonie-Orchesters. Die Geige gehört der Familie und sie hat für diese einen hohen individuellen Wert. Das Instrument wurde vor mehr als 25 Jahren beschafft, als der heute als Konzertmeister tätige Mann aufgrund seines großen musikalischen Talents intensiv mit dem Geigespielen begann.
Der Geigenbogen, Marke J. Tubbs, hat einen Wert von rund 16.000 Euro. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 118.410 Euro. Für Geige und Bogen existieren Wertgutachten. Eigentümer und Versicherung haben einen überdurchschnittlich hohen Finderlohn ausgelobt.
Die Bundespolizei bittet Medien und Öffentlichkeit um Unterstützung und fragt:
- Wer kennt den auf den Fotos abgebildeten Mann?
- Wer kann Angaben zum Verbleib der wertvollen
- "Landolfi"-Geige samt Zubehör machen?
Beschreibung des unbekannten Mannes:
- etwa 25-35 Jahre alt
- westeuropäisches Aussehen
- blonde Haare seitlich kurz geschnitten
- athletische Figur (Bodybuilder?)
- Tattoo auf dem linken Oberarm hinten
- bekleidet mit: grauem T-Shirt mit blau-gelben Aufdruck vorn
- Trainingsjacke mit weißem Muster an den Ärmeln
- ausgewaschene blaue Jeans
- blaue "Adidas"-Turnschuhe
- unterwegs mit auffällig schwarz-grau-karierter Umhängetasche
Beschreibung der unterschlagenen Gegenstände:
- Etwa 250 Jahre alte Geige
- Hersteller: Landolfi
- dunkelbraun
- "Landolfi"-Schriftzug im Korpus unterhalb der Schalllöcher
- ein Geigenbogen
- Marke: J. Tubbs
- Formgeigenkasten mit schwarzem Schonbezug
- Marke: "Mooradian Cover Company"
- Typ: BAM 202XLT ViolinCase
- zwei weitere Gegenbögen unbekannter Marke
- Schulterstütze
- Hersteller: Kun
- Typ: Bravo
- Kolofonium
- Marke: Bernandel
- Seidenhülle für Geige.
Sachdienliche Hinweise bitte an die Bundespolizeiinspektion München unter der Rufnummer 089/515550-111.









