Indianapolis

Donald Trump: "Wir werden im November hoch gewinnen"


Indiana gewonnen, die letzten Konkurrenten zum Aufgeben gezwungen: Donald Trump ist als Kandidat der US-Republikaner wohl nicht mehr aufzuhalten.

Indiana gewonnen, die letzten Konkurrenten zum Aufgeben gezwungen: Donald Trump ist als Kandidat der US-Republikaner wohl nicht mehr aufzuhalten.

Der US-Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird 2016 aller Voraussicht nach Donald Trump heißen. Die letzten verbliebenen Rivalen des umstrittenen New Yorker Milliardärs gaben ihren Ausstieg aus dem Vorwahlrennen bekannt.

Direkt nach Trumps Sieg im Bundesstaat Indiana beendete Ted Cruz seinen Wahlkampf, am Mittwoch folgte auch John Kasich. Bei den Demokraten unterlag Hillary Clinton gegen Bernie Sanders. Sie liegt aber bei der Zahl der Delegiertenstimmen immer noch weit in Führung.

Der republikanische Parteichef Reince Priebus schrieb auf Twitter, Trump sei der "anzunehmende Kandidat" für die Präsidentenwahl. Er rief seine Partei zur Einheit auf: "Wir müssen uns alle vereinen und uns darauf konzentrieren, Hillary Clinton zu schlagen."

Kasich beendet Wahlkampf

Kasich hatte bis zuletzt an seiner Bewerbung festgehalten, obwohl er im monatelangen Vorwahlrennen nur einen einzigen Staat geholt hatte, seinen Heimatstaat Ohio. Bei der Vorwahl am Dienstag im Bundesstaat Indiana landete er mit einer einstelligen Prozentzahl auf dem dritten Platz. Kasich hatte zuletzt auf eine Kampfabstimmung beim Parteitag in Cleveland gehofft und sich kurzzeitig auch mit Cruz verbündet. Am Mittwochabend beendete er schließlich vor Anhängern in Columbus (Ohio) seinen Wahlkampf.

Trump: "Müssen die Partei rasch vereinen"



Trump sagte noch in der Nacht zu Mittwoch, er wolle die Partei rasch vereinen. "Das müssen wir auch tun." An die Adresse von Clinton sagte er: "Wir werden im November gewinnen - und wir werden hoch gewinnen."

Für die Kandidatensuche der Republikaner galt Indiana als Scheidepunkt. Cruz, Senator von Texas, hätte unbedingt gewinnen müssen, um Trump als Kandidaten noch zu verhindern. Er landete aber mit 37 Prozent 16 Punkte hinter Trump. Überraschend warf er danach hin: "Wir haben alles gegeben, aber die Wähler haben einen anderen Weg gewählt."

Trump, der nie zuvor ein politisches Amt bekleidet hat, kann sich nun ohne große Mühe in den verbleibenden Vorwahlen seiner Partei die entscheidende Delegiertenmehrheit sichern. In Indiana holte er nach den vorliegenden Zahlen alle Delegierten und liegt nun bei rund 1050.

Acht Wahltage stehen noch aus

Gewählt wird trotzdem weiterhin, noch acht Wahltage stehen aus. Rechnerisch kann Trump die Schwelle von 1237 erst am letzten großen Vorwahltag überschreiten, dem 7. Juni. Dann wird unter anderem in Kalifornien gewählt, dem größten Vorwahlstaat überhaupt.

Die frühere Außenministerin Clinton verlor auf ihrem Weg zur Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten in Indiana entgegen allen Umfragen mit etwa fünf Prozentpunkten Abstand auf Sanders. Auf das Gesamtrennen der Demokraten hat das aber kaum Einfluss, denn die Delegierten in Indiana werden anteilig nach Stimmen vergeben. Sanders konnte insgesamt nur eine Handvoll aufholen.

Die frühere First Lady liegt weiter viele hundert Delegierte vor Sanders. Ihr Abschneiden macht aber einmal mehr deutlich, dass auch viele Anhänger der Demokraten sie nicht als überzeugende Kandidatin sehen. Clinton gilt vielen als zu etablierte Politikerin mit einem Mangel an neuen Ideen. Sanders, der sich selber als demokratischen Sozialisten bezeichnet, will möglicherweise auf dem Parteitag in Philadelphia eine Kampfabstimmung suchen.