Royals unter Druck
Berichte über neue Enthüllungen belasten Prinz Andrew weiter
Der wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal in Verruf geratene britische Prinz Andrew (65) steht auch mehr als eine Woche nach der Niederlegung seines Herzog-Titels weiter unter Druck. Einem BBC-Bericht zufolge soll Andrew etwa vor einigen Jahren den US-Multimillionär Jeffrey Epstein und Produzenten Harvey Weinstein in seinem Anwesen empfangen haben. Auch Epsteins Frau Ghislaine Maxwell soll dabei gewesen sein. Die Royal Lodge ist das staatseigene Domizil, in dem Andrew derzeit mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson (66) Medien zufolge praktisch mietfrei wohnt.
Wie die BBC berichtete, sollen die beiden verurteilten Sexualstraftäter Epstein und Weinstein das Anwesen mit der ebenfalls zu 20 Jahren Haft verurteilten Maxwell im Jahr 2006 besucht haben. Ein Bild soll das Trio im Garten des Anwesens zeigen - zwei Monate, nachdem in den USA ein Haftbefehl gegen Epstein wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen erlassen worden sei. Anlass des Besuchs waren laut BBC die Feierlichkeiten zum 18. Geburtstag von Andrews Tochter Beatrice (37), die auf Schloss Windsor stattgefunden hätten.

Neil Hall/PA Wire/dpa
Muss der in Verruf geratene Andrew bald aus seinem Luxusanwesen ausziehen? (Archivbild)
Epstein-Opfer Virginia Giuffre hatte Prinz Andrew vorgeworfen, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Der Bruder von König Charles III. (76) bestreitet die Vorwürfe. Kurz vor der Veröffentlichung ihrer Memoiren legte Andrew vor mehr als einer Woche seinen Titel als Herzog von York und weitere Ehrungen nieder. Er reagierte damit wohl auf Druck seines Bruders und von Thronfolger Prinz William (43). Finanzier Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle in New York offiziellen Angaben zufolge Suizid.
Die Luxusimmobilie Royal Lodge nahe Schloss Windsor, die zum Crown Estate gehört, geriet zuletzt vermehrt in die Schlagzeilen britischer Medien. Beim Crown Estate handelt es sich um ein Portfolio an Immobilien, Nutzungsrechten und landwirtschaftlichen Flächen, zu dem auch die Luxusimmobilie Royal Lodge in Windsor gehört, in der Prinz Andrew lebt.
Die Frage, wie Andrew sein Leben in dem Domizil mit 30 Zimmern finanziert, drängte sich auf. Die „Times“ berichtete kürzlich unter Berufung auf den Pachtvertrag, dass Andrew dort praktisch keine Miete zahlt, sondern nur den symbolischen Betrag eines Pfefferkorns pro Jahr. Das hatte Kritik und Fragen zur Transparenz der königlichen Finanzen hervorgerufen.
Medienberichten zufolge finden derzeit in royalen Kreisen Gespräche zu einem möglichen Auszug von Andrew und Sarah aus der Royal Lodge statt. Spekuliert wird, dass die beiden sich bereit erklärt hätten, das luxuriöse Anwesen im Austausch gegen zwei separate Wohnsitze zu verlassen. Offizielle Bestätigungen gab es dafür zunächst nicht.
Indes wird auch der König die Kontroverse um seinen Bruder nicht los. Am Montag besuchte der 76-Jährige die Kathedrale von Lichfield in der Grafschaft Staffordshire. In Videos in britischen Medien wie der BBC und Sky ist zu sehen, wie ein Mann in der Menge dem Monarchen mehrere Fragen zuruft, darunter etwa „Wie lange wussten Sie schon von Andrew und Epstein?“.









