Zukunft der Eisbären

"Eishockey in Regensburg ist gesichert"


Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer.

Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer.

Eishockey-Oberligist Eisbären Regensburg rüstet sich für die Zukunft. Eine neue Struktur soll für eine langfristig solide Basis sorgen.

Nach dem abrupten Saisonende sind den Eisbären, wie auch vielen anderen Vereinen, wichtige Einnahmen weggebrochen. Mit vier Playoff-Heimspielen haben die Regensburger in ihrem Etat geplant. Rund 150.000 Euro an Ticketing und Merchandising fehlten dadurch, sagte Geschäftsführer Christan Sommerer am Freitag auf einer - unter allen Hygieneregeln stattgefundenen - Pressekonferenz. Dazu kam die nachträgliche Erhöhung der Beiträge für die Berufsgenossenschaft. Nochmal 30.000 Euro. Bei letzterem haben die Clubs aus DEL, DEL2 und Oberliga allerdings einen Sammelwiderspruch eingelegt.

Zahlen, bei denen mit Blick auf die Zukunft Sorgen aufkommen könnten. Stundungen und Soforthilfe haben kurzfristig dafür gesorgt, liquide zu bleiben. Zudem kamen durch verschiedene Maßnahmen, etwa Geistertickets oder Maskenverkauf, rund 56.000 Euro von Fanseite zusammen. Um langfristig stabil zu bleiben, mussten aber andere Lösungen gefunden werden. Und diese wurden gefunden. "Das Eishockey in Regensburg ist gesichert", konnte Sommerer vermelden.

Gesellschaftsform-Wechsel

Ein wichtiger Schritt hierfür war die Änderung der Gesellschaftsform. Aus einer GmbH wird eine GmbH und Co. KG. "Es handelt sich nur um einen Gesellschaftsform-Wechsel, nicht um eine neue Gesellschaft. Alle geschlossenen Verträge bestehen weiter", sagte Hauptgesellschafter Christian Volkmer. Statt bisher 13 werden es zukünftig nur noch fünf Gesellschafter sein.

Auf den ersten Blick könnte man vermuten, dass durch den Wegfall von Gesellschaftern zunächst weniger fianzielle Power da ist. Doch Volkmer erklärte den Grundgedanken. So habe man sich dafür entschieden, in einer kleineren Gruppe weiterzumachen, wobei hier allen Gesellschaftern klar sei, dass sie auch in Zukunft Geld ins Eishockey investieren müssten. Zuletzt seien auch viele Privatpersonen als Gesellschafter dabei gewesen. "Die haben in den vergangenen Jahren viel geleistet. Irgendwann kommt aber vielleicht der Punkt, wo es für den einen oder anderen auch genug ist", so Volkmer. Die scheidenden Gesellschafter würden dem Regensburger Eishockey aber weiterhin verbunden bleiben. Für die Zukunft sei auch nicht ausgeschlossen, dass wieder Gesellschafter dazu kommen.

Lesen Sie hier: Max Kaltenhauser bleibt Trainer der Eisbären Regensburg

Rund 150.000 Euro hat der neue Gesellschafterkreis nun bereit gestellt, um einerseits die fehlenden Einnahmen zu kompensieren und andererseits auch ein kleines Polster zu schaffen. "Wir sind nun top aufgestellt und keiner muss sich mehr Sorgen machen", sagte Sommerer.

Eisbären wollen "verlässlicher Partner" sein

Die Verantwortlichen sind sich einig, dass die Umstrukturierung ein wichtiger Schritt für die Eisbären ist. "Finanziell wurde das Regensburger Eishockey in der Vergangenheit mit Aufs und Abs in Verbindung gebracht", sagte Volkmer. Nun wolle man für eine "dauerhaft solide Basis" sorgen. Das Eishockey solle mit Stolz ein Teil Regensburgs sein, zudem will man ein "verlässlicher Partner" sein. Auch die Verknüpfung mit dem Nachwuchs ist den Verantwortlichen wichtig, wie Volkmer betonte: "Das Eishockey in Regensburg soll als eines wahrgenommen werden. Der Nachwuchs ist unser großes Kapital, das soll sich in Zukunft in der Mannschaft noch mehr niederschlagen."

Man sei finanziell und organisatorisch auf einem sehr guten Weg, erklärte Volkmer. Aber Ziel müsse auch weiterhin sein, zu sparen wo es mögllich ist. "Wir müssen in Corona-Zeiten alle zusammenhalten", so Volkmer. Mit rund 15 bis 20 Prozent weniger Etat rechnet Geschäftsführer Sommerer. "Wir haben schon viele Nice-to-haves gestrichen und konzentrieren uns nur noch auf die Must-haves."

Eisbären kommen über den Sommer

Durch die Maßnahmen werde man, so Sommerer, über den Sommer und in die nächste Saison kommen, die Existenz ist nicht bedroht. Vorausgesetzt, die Wiederaufnahme des Spielbetriebs dauert nicht zu lange. "Wenn wir im September, Oktober, November nicht irgendwann wieder anfangen, vor Publikum Eishockey zu spielen, dann wird es danach kein Eishockey mehr geben", prognostizierte Volkmer. Denn dann würden alle Vereine Probleme bekommen. "Wenn wir dieses Jahr nicht mehr spielen, dann hat die gesamte Sportart ein Problem." Sollte dieser Worst-Case eintreten, hofft Volkmer auf Unterstützung aus der Politik.

Erst einmal ist man im Eisbären-Lager allerdings positiv gestimmt. "Wir wollen nun Bedingungen schaffen, die uns durch die Krise bringen. Wenn wir das schaffen, dann ist das Regensburger Eishockey danach so stabil wie nie", so Volkmer.