YouTube-Tipp

Die Journalisten von „Y-Kollektiv“ schrecken vor nichts zurück


Mit der Kripo bei der Nachtschicht oder Schießtraining: Manuel Möglich begleitet Polizisten bei ihrem Arbeitsalltag.

Mit der Kripo bei der Nachtschicht oder Schießtraining: Manuel Möglich begleitet Polizisten bei ihrem Arbeitsalltag.

Von Matthias Keck

Ob Sexsklaven in Dubai oder Polizeigewalt: Die Journalisten des YouTube-Kanals "Y-Kollektiv" schrecken vor nichts zurück.

Sie sind jung, mutig und haben ein Ziel: sich ohne Blatt vor dem Mund an die junge Generation wenden. Auf dem YouTube-Kanal "Y-Kollektiv" findest du Reportagen und Dokus zu Themen wie Rollenklischees, Sucht oder Fremdenfeindlichkeit. "Nicht immer objektiv, aber immer ehrlich", heißt es. Und das kommt bei den knapp 500 000 Abonnenten an.

Neben den 15 bis 25 Minuten langen Videos gehören neun etwa 45-minütige Reportagen zum Format. Das sind aufwendigere Produktionen, die auch im Fernsehen, seit Mai sogar im Ersten, gezeigt werden.

Auf Spurensuche

"Die Polizei - ,Bullenschweine' oder Freund und Helfer?" - so der Titel der Reportage von Ende Mai. Wie steht es um den Polizeiberuf? Einem Arbeitsfeld, das nicht zuletzt durch rechtsextreme WhatsApp-Chats Schlagzeilen machte. Dieser Frage geht der Reporter Manuel Möglich nach. Er trifft sich unter anderem mit einem ehemaligen Auszubildenden, der nach rassistischen Parolen seiner Kollegen das Handtuch geworfen hat. Ein weiteres heikles Thema ist der G20-Gipfel 2017 in Hamburg. Während sich die Staats- und Regierungschefs über das Weltwirtschaftssystem beratschlagten, waren brennende Autos und randalierende Demonstranten das Thema in den Nachrichten. Das harte Durchgreifen der Polizei führte zu scharfer öffentlicher Kritik. In der Doku sind brutale Übergriffe von Beamten auf Demonstranten zu sehen. "Ist es vielleicht auch die einzige Möglichkeit, irgendetwas zu unterbinden?", verteidigt sich ein Polizist. Dass es bei der Polizei Probleme gibt, wird in der Doku deutlich. Trotzdem wird auch ihr Dienst für unser Land gewürdigt. Der Reportage gelingt damit ein Spagat, der nicht leicht ist. Das "Y-Kollektiv" bietet eine empfehlenswerte Alternative zu den üblichen Dokus des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wie auf Arte, Phoenix oder 3Sat. Du magst spannende und unbequeme Themen? Dann werden die ambitionierten Journalisten von "Y-Kollektiv" deinen Horizont erweitern.

Hier geht's zum Kanal von "Y-Kollektiv".