Aus Polizeigewahrsam entlassen

Regensburger Klimaaktivist wieder auf freiem Fuß


Simon Lachner wurde bereits früher bei Straßenblockade-Aktionen in Regensburg abgeführt. Am Montag wurde der Klimaaktivist bereits im Vorfeld einer geplanten Aktion in Präventivhaft genommen.

Simon Lachner wurde bereits früher bei Straßenblockade-Aktionen in Regensburg abgeführt. Am Montag wurde der Klimaaktivist bereits im Vorfeld einer geplanten Aktion in Präventivhaft genommen.

Von Hanna Gibbs; Claudia Erdenreich; Patrick Beckerle

Der Regensburger Klimaaktivist Simon Lachner von der Letzten Generation ist am Montagabend wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden. Das bestätigte ein Sprecher der Polizeiinspektion Regensburg Süd am Dienstagmorgen auf Anfrage unserer Mediengruppe.

Wie berichtet war Lachner am Montagmittag in Präventivhaft genommen worden. Hintergrund war eine geplante Blockadeaktion der Letzten Generation. Lachner hatte am vergangenen Freitag angekündigt, dass Aktivisten am Montag eine Straße in Regensburg blockieren werden. Wo und wann genau, machte er jedoch nicht öffentlich.

Nach Informationen unserer Mediengruppe kamen Montagmittag zwei Zivilpolizisten zum Wohnort von Lachner und befragten ihn zu Details der geplanten Klebe-Aktion. Nachdem Lachner sich geweigert hatte zu antworten, soll er aufgefordert worden sein, mitzukommen. Als er sich daraufhin auf den Boden setzte, zogen die Beamten ihn aus dem Haus zu ihrem Einsatzwagen. Die Letzte Generation sprach in einer Mitteilung von einem "bisher einzigartigen Vorgang" und kritisierte das Vorgehen scharf. "Es ist eine neue Stufe der Einschränkung von Grundrechten in Regensburg, nun präventiv einen Unterstützer der Letzten Generation festzunehmen, um seine Teilnahme an einer Versammlung zu verhindern", heißt es in einer Mitteilung zu dem Fall.

Gegen 19 Uhr sei Lachner dann wieder aus dem Gewahrsam entlassen worden, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Die geplante Protestaktion hatte zwischenzeitlich auch ohne ihn stattgefunden. Gegen 16.30 Uhr hatten sich sieben Mitglieder der Letzten Generation auf der Kreuzung zwischen Friedenstraße und Galgenbergbrücke mit Sekundenkleber und Beton festgeklebt. Der Verkehr kam so zeitweise zum Stillstand, ein Polizeieinsatz begleitet von einem Hupkonzert aufgebrachter Autofahrer war die Folge.

Im Anschluss kam es vor der Polizeiinspektion Regensburg Süd, wo sich Lachner in Gewahrsam befand, zudem noch zu einer spontanen Demonstration. Etwa 25 Unterstützer versammelten sich hier, um ihre Solidarität zu bekunden. Die Polizei beschrieb die Stimmung vor Ort als ruhig, es sei zu keinen Straftaten gekommen. Als die Beamten kurz nach 19 Uhr Lachners Freilassung bekannt gaben, löste sich die Versammlung schnell wieder auf.