Straubing-Ittling

Müll und Fäkalien! Immer Ärger mit dem Nachbarn


Unter Brummifahrern ist das ruhige Plätzchen, einen Steinwurf von der B20 entfernt, längst kein Insider mehr - die Auswirkungen sind leider nicht zu übersehen.

Unter Brummifahrern ist das ruhige Plätzchen, einen Steinwurf von der B20 entfernt, längst kein Insider mehr - die Auswirkungen sind leider nicht zu übersehen.

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Fäkalien und Klopapier am Zaun, Urin in Flaschen, Essensreste und sonstige unappetitliche Hinterlassenschaften - das Ganze wenige Meter von einem Lebensmittelmarkt entfernt. Seit Jahren hat man beim Edeka C+C Großmarkt am Erletacker in Straubing mit unliebsamen Nachbarn zu kämpfen, die das angrenzende Gelände Nacht für Nacht in eine Müllhalde verwandeln: Fernfahrer.

Verschmutzungen

Diese Verschmutzungen wurden von Anwohnern mit der Handykamera dokumentiert.

Norbert Pfeiffer

Andrea Bielmeier, der Marktleitung des Großmarktes, stinkt's gewaltig. Und das aus gutem Grund. Seit etwa einem Jahr leitet sie die Geschäfte des Lebensmittelmarktes im Straubinger Osten. Bereits bei der Übergabe wurde ihr von ihrem Vorgänger über die Müllproblematik berichtet. Jetzt konnte sich Andrea Bielmeier selbst ein Bild davon machen. Sie sagt: "Mich hätte fast der Schlag getroffen. Es ist eine Blamage!" Gemeint sind Abfall und Fäkalien, die sich auf einer Länge von etwa 150 Metern in den Sträuchern und am Zaun des Großmarktes verteilen. Nicht selten landet der Müll direkt auf dem C+C-Gelände. "Als ich unlängst morgens zur Arbeit gekommen bin, hat man von unserem Firmenschild fast nichts mehr gesehen, weil über Nacht ein Berg von Kaffeebechern darauf gelandet ist."

Solche Becher landen freilich nicht einfach von Geisterhand auf dem Schild. Denn unter Brummifahrern ist das ruhige Plätzchen, einen Steinwurf von der B20 entfernt, längst kein Insider mehr. Direkt neben dem Edeka-Grundstück schlagen die Fernfahrer dann ihr Nachtlager auf. Es wird vor oder neben dem Lkw gekocht, gegessen und getrunken. Die Reste bleiben dann an Ort und Stelle liegen. Ebenso wie das ein oder andere menschliche "Häufchen Elend". In direkter Nachbarschaft zu einem Lebensmittelmarkt freilich ein Graus. Weil es sich bei dem asphaltierten Weg aber um eine öffentliche Straße handelt, sind dem Markt selbst die Hände gebunden. Bielmeier: "Wir haben da leider keine Handhabe und fühlen uns mit dem Problem ziemlich allein gelassen. Es besteht ja nicht erst seit gestern."

Was das Verhalten der Fernfahrer in diesem konkreten Fall noch dreister macht: Luftlinie 50 Meter entfernt liegt die 24 Stunden geöffnete Aral-Tankstelle, wo es Toiletten und Abfalleimer gäbe. Dort wird zwar getankt, aber als Klo wird dann offenbar doch lieber der schmale Grünstreifen neben dem Lebensmittelmarkt benutzt. Und weil dort bis dato auch Mülleimer Fehlanzeige sind, reiht sich der Müll an Exkremente.

Verantwortlich für die Ordnung in diesem Straßenabschnitt ist die Stadt Straubing. "Gereinigt wurde da schon lange nicht mehr. Es wird seit ein paar Monaten immer schlimmer", so Bielmeier verärgert. Konfrontiert mit der Situation antwortet Johannes Burgmayer, Sprecher der Stadt Straubing: "Die Problematik ist bekannt, aktuell liegen uns allerdings keine Beschwerden vor." Andrea Bielmeier würde dabei nur zu gerne gemeinsam mit der Stadt eine Problemlösung finden: "Ich wäre schon froh, wenn dort ein paar Mülleimer und Verbotsschilder aufgestellt werden würden." Ganz aussichtslos scheint die Hoffnung der Marktleiterin nicht zu sein. Burgmayer: "Wir können uns von Seiten der Stadt gerne mit Frau Bielmeier an einen Tisch setzen, das Problem besprechen und eine Lösung erarbeiten."