Statistik

Weniger Menschen in Bayern ertrunken als im Vorjahr


Eine DLRG-Mitarbeiterin steht am Wasser.

Eine DLRG-Mitarbeiterin steht am Wasser.

Von dpa

Jahr für Jahr zählt die DLRG die Ertrunkenen in Bayern. Zwar gab es zuletzt einen Rückgang. Doch das könnte sich besonders bei den Kindern in den nächsten Jahren ändern, fürchten die Lebensretter.

60 Menschen sind im vergangenen Jahr in Bayerns Flüssen, Seen und anderen Gewässern ertrunken. Mit einem Fünftel aller Ertrunkenen bundesweit ist der Freistaat trauriger Spitzenreiter in Deutschland, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag in Bad Nenndorf mitteilte. Es folgen mit weitem Abstand Baden-Württemberg mit 35 und Mecklenburg-Vorpommern mit 30 Todesfällen im Wasser.

In ganz Deutschland ertranken im vergangenen Jahr mindestens 299 Menschen, 79 weniger als noch im Jahr davor. "Damit haben wir für das Jahr 2021 den niedrigsten Stand seit 2000 verzeichnet, als wir anfingen, die Zahlen systematisch zu erheben", ordnete DLRG-Präsidentin Ute Vogt den dritten Rückgang in Folge ein. Allerdings seien die Opfer der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen nicht mitgezählt, auch wenn viele der Betroffenen wohl ebenfalls durch Ertrinken gestorben seien.

Auch in Bayern gab es binnen Jahresfrist einen Rückgang um 19 Tote. Von den Ertrunkenen im Freistaat waren 45 männlich, 15 weiblich. Gut die Hälfte ertrank in Seen oder Teichen (31), 17 in Flüssen, der Rest in Kanälen, Bächen, Schwimmbädern oder Pools. Auffällig viele Opfer waren ältere Menschen, bis hin zu hochbetagten Senioren. Von allen Altersgruppen hatten die 76- bis 80-Jährigen mit neun Ertrunkenen die höchsten Todeszahlen.

Kinder sind vergleichsweise wenige unter den Opfern. Zwei unter Fünfjährige und drei Tote zwischen 11 und 15 Jahren finden sich in der Statistik. "Die Unglücke mit so jungen Menschen sind besonders tragisch. In diesem Zusammenhang betrachten wir mit großer Sorge, dass heute immer weniger Kinder sicher schwimmen können", sagte Vogt.

Sie fürchtet deshalb, dass in den kommenden Jahren mehr Kinder ertrinken könnten. "Schwimmen ist eine Kulturtechnik wie das Lesen, Schreiben und Rechnen. Jedes Kind muss das bis zum Ende der Grundschule sicher beherrschen können", forderte Vogt. Deshalb müsse es mehr Schwimmbäder und mehr Ausbilder geben, aber auch flächendeckend wieder Schwimmunterricht in den Schulen.

Die DLRG ist mit über 1,7 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt und der größte private Anbieter von Schwimmkursen in Deutschland.

DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

DLRG-Präsidentin Ute Vogt.

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