Sieg zum Saisonauftakt

NawaRo Straubing gewinnt gegen alle Widerstände


Die Spielerinnen von NawaRo Straubing bejubeln den Auftaktsieg gegen den VC Wiesbaden.

Die Spielerinnen von NawaRo Straubing bejubeln den Auftaktsieg gegen den VC Wiesbaden.

NawaRo Straubing präsentiert sich im ersten Saisonspiel gegen Wiesbaden druckvoll, variantenreich und nervenstark. Der Lohn für den 3:0-Auftaktsieg ist die Tabellenführung.

Nach dem Spiel am Samstagabend humpelte Lisa Izquierdo auf Krücken auf NawaRo-Trainer Benedikt Frank zu. Sie zeigte ihm ihr Handy, das sie sich umgehängt hatte. Beide lachten. Auf dem Display war die Tabelle der Volleyball-Bundesliga zu sehen. Diese Tabelle ist etwas zum Ausdrucken und Aufhängen für die Straubinger Volleyballfans. Denn NawaRo Straubing ist Tabellenführer. Gegen Wiesbaden gewannen die Niederbayern als einziges Team am ersten Spieltag glatt mit 3:0 Sätzen. Nach dem ersten Spieltag handelt es sich freilich nur um eine kurze, für NawaRo aber eine sehr schöne Momentaufnahme.

Das Bild mit Lisa Izquierdo sagte viel über den Samstagabend bei NawaRo aus. Denn die Mannschaft hatte durchaus mit Rückschlägen zu kämpfen. Izquierdo fehlte verletzungsbedingt ebenso wie die zweite Zuspielerin Lisanne Meis. Beide werden voraussichtlich längere Zeit ausfallen, die genauen Diagnosen werden am Dienstag erwartet. Früh im Spiel knickte dann auch noch Libera Sophie Dreblow um, der Fuß schwoll an. Doch Dreblow kämpfte sich genauso durch die Partie wie die anderen Spielerinnen.

Mit vier Neuen in der Startformation

Und so konnte die Straubinger Mannschaft von Beginn an zeigen, auf was man sich in dieser Saison freuen kann. Vier neue Spielerinnen standen in der ersten Sechs. Zu Lena Große Scharmann und Celin Stöhr, den beiden Top-Spielerinnen aus der vergangenen Saison, gesellten sich Zuspielerin Magdalena Gryka, Tionna Williams im Mittelblock sowie die beiden Außenangreiferinnen Julia Schaefer und Ragni Steen Knudsen, ergänzt von Drebolw als Libera.

Von Beginn an wurde deutlich, dass die Straubinger Mannschaft einen enormen Sprung zur Vorsaison gemacht hat. Sie präsentierte sich in allen Elementen gut, agierte dank einer guten Annahme und Zuspielerin Gryka sehr variantenreich im Angriff. "Gekämpft hat Straubing schon immer, mittlerweile hat man aber auch ein gutes Team zusammen. Ich glaube, dass NawaRo weitaus besser aufgestellt ist als in der letzten Saison", sagte Wiesbadens Trainer Christian Sossenheimer nach Spielende und hob exemplarisch eine Spielerin hervor: "Mit Ragni Steen Knudsen auf Außen wird Straubing in dieser Saison wahrscheinlich viel Freude haben."

Steen Knudsen war es auch, die vor fast 800 Zuschauern den ersten Punkt der neuen Saison für NawaRo erzielte. Es folgte ein ausgeglichener erster Satz, in dem sich zunächst die Gäste und später NawaRo ein bisschen absetzten. Bis zum 23:22 war es hauchdünn, dann machte Straubing zwei Punkte am Stück und setzte sich mit 25:22 durch. Ähnlich verlief der zweite Durchgang. Wieder führte zunächst der Gast, bis zum 18:18 war es ausgeglichen und zum Ende hin setzten sich erneut die Gastgeberinnen durch, wieder mit 25:22.

NawaRo holt Fünf-Punkte-Rückstand auf

Nach der zehnminütigen Pause gaben die Gäste dann noch einmal Gas, erspielten sich im dritten Satz zeitweise eine Fünf-Punkte-Führung. "Dann müssen wir den Satz eigentlich nach Hause fahren", sagte Gäste-Coach Sossenheimer. Und Benedikt Frank fand: "Fünf Punkte Rückstand, das ist schon viel." Umso mehr freute er sich, dass sich sein Team wieder zurückkämpfte und beim Stand von 23:22 den Spielstand nach zwei Aufschlägen der erst 18-jährigen Oda Lovo Steinsvag gedreht hatte. In einem spannenden Finish wehrte NawaRo erst einen Satzball ab und setzte sich dann mit 26:24 auch in Satz drei durch und sicherte sich damit den Heimsieg.

"Es ist schön, die Mädels so glücklich zu sehen", sagte Frank nach der Partie. "Es war ein Spiel, das an Emotionen kaum zu überbieten war." Beide Teams seien aufgeregt gewesen, auch sein Team habe zu viele Fehler gemacht. "Am Ende waren wir ein bisschen mutiger und auf der Vier ein bisschen besser aufgestellt", analysierte der NawaRo-Coach die Gründe für den Erfolg. "Wir haben zwar schon bessere Spiele von uns gesehen, aber das erste Saisonspiel musst du einfach irgendwie gewinnen." An eine Top-Leistung kam bei NawaRo nach Franks Einschätzung noch keine Spielerin heran: "Jede Spielerin kann es noch besser." Besonders stolz war Frank auf die Reaktion seines Teams im dritten Satz, als man mit fünf Punkten zurücklag. "Das ist schon viel, aber wir haben super darauf reagiert."