Regensburg Satireportal nimmt Immobilienmarkt aufs Korn

So siehen die Flyer des Satireportals "Touristifikation Regensburg" aus. Foto: Touristifikation Regensburg

Eine Loftwohnung im Regensburger Dom gefällig? Das Satireportal "Touristifikation Regensburg" hat einen Flyer in Umlauf gebracht - mit nicht ganz ernst gemeinten Wohnungsangeboten.

Ins Leben gerufen haben diese Aktion die beiden Regensburger Hubert Lankes und Klaus Schwarzfischer, die mit ihren Projekten nicht zum ersten Mal für Belustigung in Regensburg sorgen. Dieses Mal knöpfen sie sich den Immobilienmarkt Regensburgs vor. Unter dem Motto "Zeitgemäßes Wohnen meets History" bieten sie beispielsweise das "DOMicil" an. "Eine imposantere Immobilie werden Sie kaum finden", schreiben die Satiriker in ihrem Prospekt. Der Innenraum sei bereits entkernt, auf der obersten Etage erwarte Interessenten eine "nicht einsehbare, sonnige Aussichtsterrasse mit Westausrichtung". 

Damit sich der Leser besser vorstellen kann, wie eine solche Loftwohnung im Dom aussehen könnte, ist im Flyer auch ein Grundriss der Kirche abgebildet - mit Legende, die die verschiedenen neu entstehenden Räume erklären soll. Neben einem "Domorgelrefugium", einem "Jacuzzi" und einem "Dormitorium" soll es auch für alle Fälle einen "Panikraum" geben. 

Wirklich ernst gemeint ist dieser Prospekt aber nicht. Er nimmt vielmehr ein Immobilienunternehmen aus Regensburg aufs Korn, dessen ehemaliger Vorstandschef in die Korruptionsaffäre verwickelt zu sein scheint. Vor allem unter dem Titel "Grüne Stadtrand-Oasen" karikieren die Satiriker das aktuelle Bauvorhaben des Immobilienunternehmens am Brandlberg: "Erwerben Sie ein Areal in herrlicher Stadtrandlage inmittem von saftigem Grün und naturbelassenen Streuobstwiesen." Rabatte seien ab 800 Wohneinheiten möglich, heißt es weiter. 

So kam es zu der Aktion "RATISBEST"

Wie die beiden Satiriker auf die Idee gekommen sind? Sie wollten "die Würde Regensburgs als pulsierende Immobilien- und Kapitalanlagen-Metropole" wiederherstellen. "Diese Herausforderung setzten wir in der Idee eines 'We do it better-Quality-Managements' um", so Klaus Schwarzfischer gegenüber idowa. "Dazu nur zwei Beispiele: Wir garantieren 100%ige Auslegung der Unschuldsvermutung zugunsten unserer Klienten und innovative, anonymisierte Spendenstückelungsmodelle. Das gab es in Regensburg in dieser Form noch nie". Mit ihrem Prospekt würden sie sich an "Kunden mit mittleren bis großen Geldbeuteln" wenden, so Schwarzfischer ironisch. "Der olympische Gedanke des 'Dabei sein ist alles' steht dabei ebenso im Vordergrund wie unser bauästhetischer Anspruch 'schneller, höher, dichter'. Der Hauptzweck unserer Aktion besteht aber darin, möglichst viel Geld zu verdienen".

 
 
 

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