Prozess in Regensburg

Babyleiche im Müll: Urteil in Prozess gegen Mutter erwartet


Eine wegen Mordes angeklagte Frau trifft neben ihrem Anwalt im Landgericht Regensburg ein.

Eine wegen Mordes angeklagte Frau trifft neben ihrem Anwalt im Landgericht Regensburg ein.

Von mit Material der dpa

Der Prozess um den Tod eines Neugeborenen in Regensburg steht vor dem Abschluss: Heute will vor dem Landgericht der Vorsitzende Richter Michael Hammer das Urteil verkünden. Angeklagt ist die 25 Jahre alte Mutter des Kindes. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Totschlag vor und fordert eine sechsjährige Haftstrafe. Die Verteidiger plädierten auf fahrlässige Tötung und eine Bewährungsstrafe.

Ursprünglich war die Frau wegen Mordes angeklagt. Sie hatte auf Anraten ihrer Verteidiger keine Angaben zu dem Vorwurf gemacht. Direkt nach der Tat hatte sie ihren WG-Mitbewohnern gesagt, es habe sich um eine Totgeburt gehandelt. Später sagte sie - auch gegenüber der Polizei und der psychiatrischen Gutachterin -, sie habe das Kind für tot gehalten.

Die Babyleiche war am ersten Weihnachtsfeiertag in einer Mülltonne entdeckt worden. Laut Obduktion hatte das Mädchen nach der Geburt mindestens eine halbe Stunde oder eine Stunde gelebt. Es starb durch Ersticken oder Unterkühlung oder durch eine Kombination aus beidem.