Neuer Player im Tech-Rennen

KI von Elon Musk soll Google und ChatGPT einholen


Aktuell nur hintendran: Mit seiner neuen Firma X.AI will Elon Musk nun selbst eine KI entwickeln.

Aktuell nur hintendran: Mit seiner neuen Firma X.AI will Elon Musk nun selbst eine KI entwickeln.

Von art

2015 gründete Elon Musk mit Tech-Milliardären OpenAI. Drei Jahre später verließ er die Firma, heute ist sie mit ChatGPT erfolgreich. Der Tesla-Chef ist not amused.

Code schreiben, kreative Produktnamen überlegen oder ein Gespräch führen: ChatGPT kann helfen. Und das aktuell besser als jede andere KI. Die Entwicklerfirma OpenAI wurde dadurch nicht nur berühmt, sondern auch reich. Das kritisiert Elon Musk. Der Tesla-Chef nennt das Unternehmen auf Twitter eine "maximum-profit company". Laut dem Wall Street Journal ist OpenAI knapp 30 Milliarden US-Dollar wert. Das Problem: Die Firma wurde als gemeinnützige Organisation gegründet, ihre Forschung war durch Spenden finanziert.

Das Ziel war ursprünglich, KIs zu entwickeln, die der Menschheit helfen. Daher war ihre Forschung "open source", also öffentlich zugänglich. Doch bald begann die Firma, Produkte zu entwickeln. Auch die waren anfangs kostenlos und standen frei zur Verfügung. Das änderte sich allerdings, als im März 2019 das Tochterunternehmen OpenAI LP entstand.

Dieses ist keine gemeinnützige Organisation, daher kann es auf herkömmlichem Weg Geld verdienen. Zudem ist die Firma bei ihrer Forschung zwar weiter transparent, aber viele Dinge wie der Code sind nicht mehr open source. Heute wird das Unternehmen für viele Dinge kritisiert, für die es 2015 noch gelobt wurde.

Hinter der Kritik von Elon Musk steckt wohl vor allem eines: Neid

Dass es bei Elon Musks Meinung zu OpenAI nur um die Sache geht, wird allerdings angezweifelt. Denn er hat allen Grund, angefressen zu sein: Seit SpaceX und Tesla war er der Tech-Mogul schlechthin. Elon Musk arbeitete immer an den zukunftsträchtigsten Technologien, wofür er von vielen verehrt wird. Mit ChatGPT hat sich das geändert. OpenAI und Google spielen sich die KI-Bälle zu, während der Multi-Milliardär vom Spielfeldrand zusehen muss. Das gefällt Elon Musk natürlich nicht - aus finanziellen und persönlichen Gründen.

Denn zum einen genießt er es, im Mittelpunkt zu stehen. Zum anderen ärgert es ihn, weil er ein wichtiger Mitgründer von OpenAI war. Er verließ das Unternehmen 2018 wegen Interessenskonflikten mit seinen anderen Firmen. Denn auch Tesla entwickelt KIs. Die sind für das autonome Fahren der Elektroautos zuständig.

Diese Interessenskonflikte hat er aber anscheinend schon wieder vergessen. Denn vor Kurzem wurde bekannt, dass Elon Musk das KI-Unternehmen X.AI gegründet hat. Dessen Ziel gleicht dem ursprünglichen von OpenAI: ein KI-Unternehmen, dessen Ergebnisse open source sind und nicht für Profit genutzt werden sondern für KI-Sicherheit.

In einem Interview mit dem amerikanischen TV-Moderator Tucker Carlson betonte Elon Musk erneut, wie wichtig eine staatliche Regulation von künstlicher Intelligenz ist. Er weiß, dass die dann auch für X.AI gilt. In dem Gespräch behauptet er, viel Erfahrung damit zu haben, Technologien im Rahmen der Gesetze zu entwickeln, das sei also kein Problem für ihn.

Die Frage bleibt, wie schnell sich X.AI entwickelt und ob es die fortschrittlichsten KIs von OpenAI und Google einholen kann. Falls ja, würde es den Tech-Milliardär noch mächtiger machen, als er ohnehin schon ist.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.