Nach Tumult in Regensburg

Stadt und Polizei appellieren an Vernunft der Bürger


Am Samstagabend war in der Altstadt viel los. Hier auf der Steinernen Brücke.

Am Samstagabend war in der Altstadt viel los. Hier auf der Steinernen Brücke.

Von Redaktion idowa

Nach wilden Feiern und Randalen am Wochenende in Regensburg haben die Stadt, die Polizei und die Staatsanwaltschaft an die Vernunft der Menschen appelliert.

Das schöne Wetter lockt derzeit wieder mehr Menschen auf die Plätze und Straßen Regensburg. Die Lockerungen ermöglichen es den Regensburgern, wieder in Cafés und Biergärten zu gehen. Am vergangenen Wochenende gingen den Behörden zufolge manche zu weit, als sich an die 500 Menschen zum Feiern in der Altstadt trafen - unter ihnen einzelne, die sich strafbar gemacht und Einsatzkräfte angegriffen haben sollen.

Die Stadt, die Polizei und die Staatsanwaltschaft verurteilen das Verhalten einzelner, setzen aber weiter auf die Vernunft der Menschen. Trotz der niedrigen Inzidenzwerte bitten die Behörden die Bürger, sich weiter an gewisse Regeln wie die Einhaltung des Mindestabstands zu halten und größere Ansammlungen zu meiden, um das Infektionsrisiko weiter niedrig zu halten. Die Polizei betont, dass sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung auch an die Regeln halte. Das gerate aber angesichts der Ereignisse am Samstagabend schnell in den Hintergrund.

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Null Toleranz gegenüber Gewalttätern

Nachdem einzelne Randalierer mit Flaschen nach Einsatzkräften geworfen und Gegenstände beschädigt haben, musste in der Nacht zum Sonntag zunächst der Fischmarkt, später der Neupfarrplatz geräumt werden. Dabei wurde eine Polizistin verletzt. Die Polizei leitete mehrere Strafverfahren ein.

Polizeivizepräsident Thomas Schöniger sagt am Dienstag dazu: "Wir werden unser Konzept der Kommunikation, Deeskalation und Präsenz fortführen und haben damit bereits letztes Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei Straf- und Gewalttaten muss hingegen weiterhin mit einem konsequenten Einschreiten der Polizei gerechnet werden, denn dafür gibt es null Toleranz."

Gemeinsame Maßnahmen werden fortgesetzt

Polizei und Stadt wollen ihre Maßnahmen im Kontext der aktuell geltenden Infektionsschutzvorschriften fort. So werden beispielsweise in den kommenden Tagen und am Wochenende die Regensburger Polizei und der Kommunale Ordnungsservice (KOS) der Stadt Regensburg weiterhin verstärkt sichtbar im Innenstadtbereich im Einsatz sein.

Sollte es in bestimmten Bereichen der Stadt zu Ansammlungen kommen, werden die Einsatzkräfte das Gespräch suchen und gegebenenfalls lenkend eingreifen. Im Einzelfall kann es daher auch kurzfristig zu vorübergehenden Sperrungen von betroffenen Orten kommen, teilte die Polizei mit. Die Einsatzkräfte bitten, gerade an Feiertagen und an Wochenenden stark besuchte Orte in Regensburg zu meiden und den Mindestabstand nach Möglichkeit einzuhalten.

"Ich habe großes Verständnis für die jungen Menschen, die wieder gemeinsam mit mehr als zwei oder drei Haushalten feiern möchten. Doch wir sind noch nicht so weit, das Feiern im großen Stil ist nach wie vor verboten. Es kommt jetzt darauf an, dass wir gemeinsam aus dieser Situation herauskommen - mit Gelassenheit und unter Einhaltung der Regeln zum Infektionsschutz", erklärt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer:

Straftäter rasch zur Verantwortung ziehen

"Angriffe auf Polizeibeamte, die sich tagtäglich für die Sicherheit der Bevölkerung einsetzen, sind völlig inakzeptabel und deshalb mit Nachdruck strafrechtlich zu verfolgen", betont der Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Dr. Pfaller.

Die Staatsanwaltschaft Regensburg habe deshalb in Absprache mit der Polizei sofort veranlasst, dass das Ermittlungsverfahren gegen einen bereits identifizierten Beschuldigten als priorisiertes Verfahren geführt wird. Durch eine zügige und konsequente Strafverfolgung sollen Nachahmer abgeschreckt und Polizei- und Rettungskräfte geschützt werden.