Lebensmittel

Wenig Ertrag, süßer Saft: Aroniabeeren-Ernte beendet


Ein Traktor mit einem Ernteanhänger fährt über eine Aroniaplantage.

Ein Traktor mit einem Ernteanhänger fährt über eine Aroniaplantage.

Von dpa

Die Aroniabeere gilt als Superfood, das die Gesundheit stärkt. An Beliebtheit sticht sie in Bayern inzwischen teilweise sogar Brombeeren und Himbeeren aus.

Die Aroniabeeren-Ernte in Franken ist heuer zwei Wochen früher abgeschlossen worden als sonst. Schon in der zweiten Augustwoche seien die letzten Früchte eingeholt worden, heißt es vom Verein Fränkische Obstbauern. Aufgrund der diesjährigen Trockenheit sei die Ernte schwierig gewesen, berichten Anbauer. Die wie Rosinen eingetrockneten Früchte hätten sich schwer maschinell ernten lassen.

Kleine Früchte, dafür süßer Saft: Obstbauer Willi Nagler aus dem unterfränkischen Eschau (Landkreis Miltenberg) spricht von einem "Jahrhundertsaft". "Allerdings haben wir inzwischen alle zwei bis drei Jahre einen Jahrhundertsaft", sagt Nagler mit Blick auf die zuletzt oft sehr heißen und trockenen Sommer. Nagler begann vor etwa 20 Jahren als einer der ersten in Bayern, großflächig Aroniabeeren anzubauen.

Aroniabeere immer beliebter

Trotz Trockenheit wird die Aroniabeere in Bayern immer beliebter. Denn laut Bayerischer Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) ist die Aroniabeere vergleichsweise wenig anfällig für Schädlinge, Frost und Sonnenbrand. Laut Statistischem Bundesamt bauen inzwischen 38 Betriebe in Bayern Aroniabeeren an - mehr als in allen anderen Bundesländern. Damit toppt die Aroniabeere an Beliebtheit bei den Obstbauern unter anderem die Brombeere und die Stachelbeere.

Auch die Anbaufläche steigt im Freistaat seit Jahren; sie übertrifft inzwischen sogar die Anbaufläche von Himbeeren. 2021 betrug sie über 174 Hektar. Nur in Brandenburg und Sachsen wird die Aroniabeere auf noch mehr Fläche angebaut. Im Jahr 2021 wurden in Bayern 506 Tonnen Aroniabeeren geerntet.

Die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt, stammt laut LWG ursprünglich aus Nordamerika. Die etwa erbsengroßen Früchte gelten als besonders reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien und schützen daher laut LWG gegen Gefäß-, Herz-, Krebs- und Kreislauferkrankungen. Aroniabeeren werden selten roh verzehrt, sondern häufig weiterverarbeitet, zum Beispiel zu Saft, Marmelade oder Likör. Außerdem werden sie oft als Lebensmittelfarbe verwendet.